Der Baden-Württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) wandert im Urlaub 117 Kilometer und kommt dabei immer wieder mit Bürgern ins Gespräch. Das Nachrichtenportal "Morgenweb" berichtet darüber und erwähnt dabei auch den Hanfverband Rhein-Neckar, die regionale Ortsgruppe des DHV:
Einige Wanderer haben aber auch eine Agenda – so wie Roland Hoffmann und Christoph Lehmer, die Sprecher des Hanfverbandes Rhein-Neckar. "Wir wollen, dass Hanf legal wird, und dachten uns, wir tragen dieses Anliegen mal Herrn Kretschmann vor – schließlich ist er ja so was wie der Papa von Baden-Württemberg", sagt Hoffmann.
Der Ministerpräsident diskutiert lange mit Lehmer und Hoffmann. Er sei grundsätzlich für eine Legalisierung, mit dem Ziel, dass dann weniger Leute Drogen konsumieren. Eine Frau mischt sich in das Gespräch ein: "Mein fünfzehnjähriger Sohn ist schon in der Bahn angesprochen worden, ob er Gras kaufen möchte." Diesen Schwarzmarkt könne man doch aushebeln, "wenn man das Zeug beispielsweise in der Apotheke verkaufen würde". Der Ministerpräsident zeigt sich verständnisvoll, sagt aber auch, dass sich an dem Hanf-Verbot in naher Zukunft nichts ändern werde. Das Land habe derzeit andere Probleme. Den Hanf-Aktivisten sagt er: "Mit diesem Thema lassen sich keine Wahlen gewinnen, da die Überlegung, Cannabis zu legalisieren, keine breite Mehrheit in der Bevölkerung hat." Daher sei die Debatte bei anderen Parteien von Angst bestimmt. "Ich bin aber gegen Denkverbote und ich denke, dass es eine breite öffentliche Diskussion vertragen könnte." Lehmer zeigt sich nach dem Gespräch desillusioniert: "So schnell wird sich wohl nichts ändern."