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Wahlen in Berlin: Cannabis wird zum Thema

In dieser Woche erreicht der Wahlkampf in der Bundeshauptstadt seine entscheidende Phase. Rund 2,5 Millionen Berliner sind am Sonntag dazu aufgerufen, ein neues Abgeordnetenhaus und damit eine neue Senatsregierung zu wählen. Die Legalisierung von Cannabis ist dabei auch ein Thema. Mehrere Parteien werben offensiv dafür, die CDU positioniert sich klar dagegen. Laut einer Umfrage von Abgeordnetenwatch.de sprechen sich 61% der Kandidaten der großen Parteien für die Legalisierung aus!

Mit 98 Prozent war die Zustimmung zu diesem Statement in der Piratenpartei mit Abstand am größten. Allerdings stehen ihre Chancen auf einen erneuten Einzug ins Abgeordnetenhaus derzeit eher schlecht. Etwas weiter hinter den Piraten landen die Grünen mit 91 Prozent, gefolgt von der Linken mit 89 Prozent. Auch die FDP kommt bei der Frage nach einer Legalisierung von Cannabis auf bemerkenswerte 85 Prozent Akzeptanz unter ihren Kandidaten. Bei den drei bedeutendsten Konkurrenten SPD (33 Prozent), AfD (18 Prozent) und CDU ( 2 Prozent) ist die Zustimmung jedoch deutlich geringer.

Die Grünen sind im Wahlkampf mit einem Video zur Cannabislegalisierung aufgefallen, die Piraten werben auf Plakaten mit Sprüchen wie “Keine Pflanze ist illegal!” und “Kiffst du noch oder genießt du schon?”

Doch selbst in den Reihen der CDU hat sich immerhin eine Person für eine Legalisierung des Besitzes und Konsums von Marihuana ausgesprochen! Denkt man an die bisherigen Kampagnen der Konservativen, darf einen dies durchaus überraschen. Wie keine andere Partei hält die CDU immer noch am irrationalen und aussichtslosen Kampf gegen Cannabis und seine Konsumenten fest. Sie stellt sich ausdrücklich gegen „Verharmlosung, Liberalisierung und Legalisierung illegaler Drogen“.

Dabei erntete sie mit dieser Haltung erst kürzlich Spott und Hohn auf Facebook. Ein Beitrag mit dem Inhalt: „Die CDU warnt: Es droht die Legalisierung von Cannabis“, gefolgt von den Logos der Grünen, Linken, Piraten und FDP, erhielt über 1.000 Kommentare. Die meisten davon waren sehr kritisch. Zusätzlich wurde er von mehr als Tausend Menschen geteilt und hat fast 2.000 Reaktionen. Ironischerweise war das Posting dadurch mit Abstand das “erfolgreichste” der Berliner CDU im gesamten Wahlkampf. Zum Vergleich: Bei anderen Beiträgen auf deren offizieller Facebook-Seite bewegen sich die genannten Zahlen eher im niedrigen zweistelligen Bereich.

Die negative Resonanz zeigt, dass die CDU mit ihrer Drogenpolitik keine Werbung für sich macht, sondern vielmehr ihre Gegner mobilisiert.  Für ihre martialische Haltung wird sie speziell von jüngeren Wählern belächelt. Neue Wählerstimmen sind damit – insbesondere in einer liberalen Großstadt wie Berlin – nicht zu gewinnen.


Kommentare

5 Antworten zu „Wahlen in Berlin: Cannabis wird zum Thema“

  1. Tom

    Bedeutet denn dann Rot-Rot
    Bedeutet denn dann Rot-Rot-Grün = Cannabis für Berlin? 🙂 LG

    1. Mörnest

      Zumindest stehen die Zeichen
      Zumindest stehen die Zeichen nicht schlecht, wir sollten auf jeden Fall die Parteien anschreiben und darauf drängen, ich werde auf jeden Fall Links und Grün eine Mail schreiben und dabei auf ihre Antwort bei Abgeordneten Watch Hinweisen. Die Linke tat sich hierbei mit einer sehr guten Antwort hevor, Grün lediglich mit verweis auf Bundesgrüne.

  2. Mörnest

    Trotzdem ist es erfolgreich
    Trotzdem ist es erfolgreich was das verbreiten angeht, das muss man erst mal bei den CDUlern schaffen, das die ein DHV Poster 1000 fach weiterverbreiten. War ja fast viral.

  3. Thomas Reiser

    Finger weg von den Grünen
    Finger weg von den Grünen
    Es droht die schärfste politische Verfolgung von Cannabisnutzern wie in Bayern, Württemberg und Hessen.
    Die Grünen sind nur das Haustier der CDU.

    1. Sara Neli

      Die CDU regiert aber jetzt
      Die CDU regiert aber jetzt nicht mehr in Berlin – von daher alles in Ordnung. 🙂

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