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GMM 2023: Über 5.000 Menschen demonstrierten für “Legalisieren statt Inhaftieren”

In 27 deutschen Städten fanden am 07. und 13.05. Demonstrationen zum Global Marijuana March statt. Über 5.000 Menschen beteiligten sich und forderten von der Regierung ein sofortiges Ende der Kriminalisierung von Cannabiskonsumenten.

Trotz der von Gesundheitsminister Lauterbach verkündeten Pläne zur Legalisierung von Cannabis werden weiterhin unzählige Strafanzeigen wegen Cannabis geschrieben, Wohnungen durchsucht, Telefone abgehört und Menschen in Gefängnisse gesteckt. Daher forderten die Demonstranten zum Global Marijuana March 2023: “Legalisieren statt Inhaftieren!”

In den meisten Städten gab es gutes Wetter und entsprechend gute Stimmung. Berlin, Dresden und München litten allerdings unter Nieselregen und teils kalten Temperaturen.

Die Polizei hielt sich zumeist vornehm zurück, so dass es trotz weit verbreitetem öffentlichem Cannabiskonsum nur zu sehr wenigen Strafanzeigen kam. Im vergangenen Jahr war es noch in der Bundeshauptstadt Berlin zu 5 Anzeigen gekommen. Damit zeichnet sich ein positiver Trend bezüglich der polizeilichen Repression im Rahmen der GMMs ab.

Die Teilnehmerzahl verblieb auf dem Niveau des Vorjahres, obwohl das Thema Cannabislegalisierung aktuell sehr intensiv beachtet wird.

Berlin 300
Braunschweig 70
Darmstadt 400
Dresden 200
Erfurt 85
Erlangen 50
Frankfurt am Main 250
Halle (Saale) 100
Hamburg 100
Hanau wenige
Heidelberg 250
Karlsruhe 150
Koblenz 10
Konstanz 75-100
Magdeburg 30
Nürnberg 300-500
Regensburg 150
Stuttgart 250
Ulm 250-300

Am Samstag, dem 13.05. folgten noch Demonstrationen in acht weiteren Städten. Auch hier dominierte ein friedlich entspanntes Erscheinungsbild die meisten Veranstaltungen.

Bamberg 100
Dortmund 250
Düsseldorf 400-500
Freiburg im Breisgau 900
Heilbronn 70
München 100
Oldenburg 160
Würzburg 25

Insgesamt beteiligten sich somit weit über 5 Tausend Menschen am Global Marijuana March 2023. Die meisten Organisatorinnen und Organisatoren zeigten sich voll zufrieden und planen bereits für den GMM 2024, den möglicherweise ersten in Deutschland nach dem Anfang vom Ende der Prohibition.


Kommentare

5 Antworten zu „GMM 2023: Über 5.000 Menschen demonstrierten für “Legalisieren statt Inhaftieren”“

  1. Warten auf Godot
    Werden die USA zuerst das metrische System übernehmen, oder wird hier zuerst das Cannabis legalisiert?
    Mal sehen.

  2. 50 Gramm!

    “50 Gramm! Das ist eine Dealermenge!” Zitat Markus Lanz

    Stimmt das wirklich? Ist 50 Gramm Cannabis viel oder wenig?

    Da zeigt sich, dass Herr Lanz bei dem Thema eigentlich nicht mitreden dürfte, weil er es nicht versteht.
    Warum wird sich hier so sehr auf eine bestimmte Menge in Gramm festgelegt und so negativ dargestellt?

    In einer Welt, in der Cannabis legal ist, werden die Dealer ja statistisch verdrängt, da sich ihr Geschäftsmodell nicht mehr lohnt. Da ist es dann so, wie jetzt mit dem Alkohol. Für Erwachsene legal erhältlich.

    Für einen gelegentlichen Cannabiskonsumenten sind 50 Gramm potentes Cannabis tatsächlich eine schon größere Menge, aber Cannabis ist kein Kokain.
    Bei Cannabis gibt es nicht nur ein Cannabis, genau so wie man bei Alkohol nicht nur von Schnaps spricht. Es gibt Bier, Wein, Likör und Schnaps.

    Starkes Cannabis, als Blüten, hat einen THC-Gehalt von ca. 20%. Das gibt es in der Apotheke für Patienten, die es gegen Schmerzen und andere Sachen medizinisch verwenden.

    Normales Genusscannabis, hat einen THC-Gehalt von 10-14%. Das entspricht eher einem Likör, wenn man es in die Welt des Alkohls übersetzen möchte.
    Da wird auch nur daran genippt. Wenn man eine stärkere Sorte mit 20% bekommt, dann nimmt man nur die Hälfte für die gleiche Wirkung.
    Warum nicht das doppelte? Beim Schnaps nimmt man auch nur ein winziges Gläschen und kippt nicht die ganze Flasche in einem Zug herunter!

    Was viele nicht über Cannabiskonsum wissen, ist dass eine Überdosis sich gleich sehr schlecht anfühlt. Das ist ein großer Unterschied zum Alkohol, bei dem es sich erst angenehm anfühlt und man die Rechnung erst später bekommt.

    Cannabis gibt es auch in besonders schwacher Form mit 1% THC bis 8% THC. Der “Hanftee” entspricht dann dem Leichtbier oder dem Weinschorle. Je nach Konsumform können dann auch größere Mengen gefahrlos konsumiert werden. Mit “Gefahr” ist hier keine tödliche Gefahr wie beim Alkohol gemeint, sondern die Gefahr der Überdosis, die dann unangenehm wird.

    Durch eine Mengenobergrenze wird kein Konsument vor einer Überdosis geschützt, aber sie würde unschuldige Menschen mit 100 Gramm Hanftee in der Öffentlichkeit zum Drogendealer abstempeln und die Polizeikontrolle mit anschließender Hausdurchsuchung, die auch sehr teuer für die Steuerzahler ist, weiterhin notwendig machen. Staatlicher Hausfriedensbruch.

  3. Dschag Noris

    Ein Witz
    Sorry, aber Anbetracht der mutmaßlichen 4Milionen Konsument:innen ist das was an Menschen auf der Straße war ein ganz schlechter Witz. Auch ich habe so einige Hanffreund:innen aus meinem Bekanntenkreis schmerzlich auf dem GMM vermisst. Ist die Angst vor Verfolgung und Stigmatisierung immer noch so groß? Wie soll da der “Normalbürger” nachvollziehen können wie wichtig manchen Mitbürgern das Thema Hanf und seine Legalisierung ist. So entsteht der Eindruck das sich die Regierung für ein “Häufchen am Rande” einsetzt. Wenn 500.000 auf den Straßen gewesen wären, würde ich das als Erfolg verbuchen, ansonsten ist das eher eine riesengroße Lachnummer.

    1. Überhaupt kein Witz!
      Ich danke jedem einzelnen und jeder einzelnen Teilnehmer/in auf der Demonstration! Die Repression ist leider immer noch unnötig hoch, aber kein Grund der Demonstration fern zu bleiben. Der Normalbürger interessiert sich kaum für Cannabiskonsumenten und die Demonstration ändert da leider auch nichts dran. Demonstrationteilnehmer zu verhöhnen ist in meinen Augen auch kein Witz. Ich fand es nicht lustig.

      Frankenstein

      1. Dschag Noris

        …witzlos!
        Dann habe ich mich wohl in diesem Fall auch selbst als teilnehmende Person verhöhnt. Aber vielleicht war es auch meine Enttäuschung über die überschaubare Menge an Demonstrierenden, die mich zu diesem Kommentar veranlasst haben. Zum einen weil mir tatsächlich die Normalbürger auf der Demo gefehlt haben die sich gerne auch mal amüsieren, zum Anderen weil ich so wenige Menschen dort gesehen habe von denen ich dachte Ihnen wäre eine baldige und gute Legalisierung auch sehr willkommen. Klar waren es eindeutig mehr Teilnehmende und als im letzten Jahr, mir persönlich aber zu wenige. Deswegen die Lachnummerattacke…
        Angesichts der medialen Präsenz des Themas in den Medien und der doch großen Masse an Konsument:innen hatte ich schon mit mehr Andrang auf den Demos gerechnet. Meinen Respekt für all diejenigen die Zeit und Mut aufgebracht haben um sich an den Demos zu beteiligen und diese zu organisieren. Das Wort Normalbürger ist in dem Zusammenhang von mir auch falsch gewählt worden, den wieviele normale Bürger:innen gibts es, die auch sehr gerne mal Hanfprodukte genießen. Wir waren ja auch alles ganz durchschnittliche Menschen auf der Demo mit ganz normalen Bedürfnissen, für die es sich lohnt seine Meinung kund zu tun. Leider aber zu wenige! Ein bisschen witzige Kritik kann ja nicht schaden und sollte auch nur die Menschen anregen die ihren Ar*** nicht hochbekommen haben um zur Demo zu gehen.

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