|

Georg Wurth im Bundestag: Anhörung zum Cannabisgesetz

Am 06.11.2023 fand im Gesundheitsausschuss des Bundestages die Anhörung zum Cannabisgesetz statt. Hier dokumentieren wir die Antworten von DHV-Geschäftsführer Georg Wurth auf die Fragen der Abgeordneten. Unsere schriftliche Stellungnahme findet ihr hier.

Auf dieser Seite stellt der Bundestag einen vollständigen Video-Mitschnitt der zweistündigen Anhörung bereit.

Ausschnitte aus der Anhörung im Gesundheitsausschuss vom 06.11.2023 Copyright: Deutscher Bundestag


Kommentare

23 Antworten zu „Georg Wurth im Bundestag: Anhörung zum Cannabisgesetz“

  1. D.B.

    Lauterbach:Cannabislegalisierung zum Jahreswechsel nicht möglich
    Hallo.
    Die Quelle:
    https://www.ln-online.de/politik/cannabis-legalisierung-zum-jahreswechsel-nicht-moeglich-karl-lauterbach-bestaetigt-verzoegerung-FZUCG4QHMJPK3A4ARIGSET6AV4.html
    Zitate: “Lauterbach: Cannabislegalisierung zum Jahreswechsel nicht möglich … Die Cannabislegalisierung in Deutschland wird verschoben. Das hat Bundesgesundheitsminister Lauterbach nun bestätigt. Der geplante Start zum Jahreswechsel scheitert an Terminen und Fristen. … Demnach ist zwar geplant, das Gesetz in der letzten Sitzungswoche des Bundestages in diesem Jahr zwischen dem 13. und 15. Dezember zu beschließen. Anschließend ist aber noch der Bundesrat am Zug und für die letzte Bundesratssitzung des Jahres am 15. Dezember seien die Fristen zu knapp, hieß es. … Die nächste Bundesratssitzung ist dann am 2. Februar 2024. Ein Inkrafttreten wäre erst danach möglich. …”
    Na, wer hätte das gedacht?

    1. Michael a

      Ich fasse es nicht..
      Okay, nun ist die Hoffnung bei mir definitiv gestorben. Bin Cannabis Patient und die Versorgung ist sehr teuer, über KK Übernahme brauch man nicht reden. Ich habe es ja befürchtet, dass das eintritt. Aber glauben kann ich es immer noch nicht. Also ich bin nun wirklich soweit, dass ich mir eine (Teil-) Legalisierung nicht mehr vorstellen kann, es wird bestimmt nicht mehr passieren. Es werden schon Gründe gefunden, oder die Ampel bricht zusammen. Sorry für die Schwarzmalerei, aber nach Jahrzehnten war man nun soweit, ich fasse das alles nicht.

      1. Michael a schrieb:Okay, nun
        [quote=Michael a]Okay, nun ist die Hoffnung bei mir definitiv gestorben. ….

        Sorry für die Schwarzmalerei, aber nach Jahrzehnten war man nun soweit, ich fasse das alles nicht.[/quote]

        Verantwortlich ist Professor Lauterbach von der SPD. Er hat von Anfang an gebremst, wie es für die SPD üblich ist.

    2. Verschoben
      [quote=D.B.]Hallo.

      … Die nächste Bundesratssitzung ist dann am 2. Februar 2024. Ein Inkrafttreten wäre erst danach möglich. …”
      Na, wer hätte das gedacht?[/quote]

      Gedacht nicht, aber man hätte es fast ahnen können, da die CDU gefordert hatte, alles um ein Jahr zu verschieben.

      Möglicherweise kommen die Gesundheitspolitiker damit der Forderung der CDU ein Stück weit entgegen? Die Polizei und “Behörden” müssten sich erst auf die Legalisierung vorbereiten können, sagen sie.
      Ich hoffe, dass es nicht noch sechs Monate dauern wird.
      Aus der Ankündigung “noch 2023 den ersten legalen Joint rauchen zu können”, ist nichts geworden.
      KEINE WEITEREN VERZÖGERUNGEN!

  2. Snoop Dogg
    Snoop Dogg hat in den sozialen Netzwerken angekündigt, dass er mit dem Rauchen aufhört.
    Es kann aber auch blos ein Witz sein, da er sowas gern tut.
    “to give up smoke.” Vielleicht heißt sein Hund smoke?

    1. Simon Kraushaar

      Kein Hund

      Nein aber er bringt eine Vape-Linie zusammen mit einem Hersteller raus 😉

  3. Dr. Greenthumb

    Hält die Ampel überhaupt noch so lange durch?
    Meine größte Sorge dabei ist, ob diese Ampelregierung überhaupt noch solange durchhalten kann, bis das neue CanG verabschiedet ist. Daher wäre mir an der Stelle der Spatz in der Hand lieber als die Taube auf dem Dach, denn unter zukünftig absehbarer schwarzer Mehrheiten, wird das nichts mit einer zeitgemäßen Cannabispolitik. Da ist selbst die AfD noch liberaler als die CDU eingestellt! Es ist schon wirklich zum Davonlaufen, dass die Legalisierung fast greifbar nah ist; aber alles wegen Unfähigkeit im BGM immer noch platzen kann.

  4. Lauterbachs Neusprech
    ES GIBT KEINE TOXISCHEN THC-KONZENTRATIONEN !

    Medizinisches Cannabis hat regelmäßig 20% THC

    Der Durchschnitt auf dem Schwarzmarkt liegt bei 14 bis 16% THC.

  5. Freimenge pro Erwachsenen
    5 Kg geerntete Pflanzenmasse und 25 g Haschisch/Rosin/Isolat

    Edibles werden nicht kontrolliert, dürfen aber nur von Erwachsenen besessen werden.

    1. flex

      hmm…
      [quote=Frankenstein]5 Kg geerntete Pflanzenmasse und 25 g Haschisch/Rosin/Isolat

      Edibles werden nicht kontrolliert, dürfen aber nur von Erwachsenen besessen werden.[/quote]

      Woher stammen die Informationen?

      1. Simon Kraushaar

        Wunsch Vater des Gedankens

        Ich denke eher hier wurde ein Wunsch bezüglich der zukünftigen Regelung geäußert 😉

        1. Simon Kraushaar schrieb:Ich
          [quote=Simon Kraushaar]

          Ich denke eher hier wurde ein Wunsch bezüglich der zukünftigen Regelung geäußert 😉

          [/quote]
          Durchaus, aber trotzdem nicht aus dem Luftleeren Raum! Die Menge von 25 Gramm, wurde von Anfang an, durch das Eckpunktepapier propagiert, und ist somit genemigt, von allen Fraktionen!

  6. Flatrate vom Tisch
    Mitglieder großer Vereine, zahlen 10 Euro im Monat Mitgliedsbeitrag und etwa 3 Euro pro Gramm.

    Kleine Vereine, haben einen Mitgliedsbeitrag von etwa 20-40 Euro pro Monat.

  7. Cannabis aus der Ukraine
    Hier ist ein lesenswerter Artikel, über die Legalisierung von medizinischem Cannabis in der Ukraine.
    https://www.ukrinform.de/rubric-other_news/3170714-rehabilitierung-von-marihuana-die-ukraine-will-es-in-zwei-stufen-durchfuhren.html

  8. Dschag Noris

    25 Gramm Obergrenze knacken
    Irgendwie kann ich schon nachvollziehen das es nicht politisch gewollt ist das Bürger:innen mehr als 25 Gramm zu Hause besitzen dürfen. Andererseits ist klar das dies beim Eigenanbau nicht praktikabel ist. Vielleicht wäre eine Anmeldung beim Zoll des produzierten Cannabis hier eine Lösung. Bei der Schnapsherstellung bzw. Selbst angesetzte Maische zum Abfindungsbrenner bringen ist es üblich das die Menge der Maische durch den Brenner beim Zollamt registriert wird. Dies ermöglicht die Kontrolle der Stoffbesitzer:innen und der Brennereien und wieviel Alkohol voraussichtlich produziert wird. Auch die darauf zu entrichtende Steuer wird dabei festgesetzt. Hier könnte der Staat durchaus Steuereinnahmen erzielen und gleichzeitig durch eine progressive Besteuerung die Produktionsmenge aus Privatanbau beschränken. Dies setzt natürlich Vertrauen in die staatlichen Institutionen voraus. Es müssten Anlaufpunkte geschaffen werden wo die private Produktion auf Schadstoffe (zum eigenen Gesundheitsschutz) und Wirkstoffgehalt geprüft und veredelt ( z.B Haschisch) werden könnte. Möglicherweise können auch über diese Stellen Überproduktionen an andere Konsument:innen ohne grünen Daumen und Vereinsmitgiedschaft kontrolliert weitergegeben werden. Hier könnte eine eine Versorgungslücke geschlossen werden und der Schwarzmarkt weiter trocken gelegt werden. Vielleicht könnten diese Aufgabe CSC’s mit übernehmen, ähnlich wie bei Brennereien. Oder noch besser, es werden Lizenzen für Veredelungsbetriebe vergeben die solche Dienstleistungen dann kontrolliert durch den Zoll anbieten könnten. Klingt erstmal kompliziert aber bei der privaten alkoholischen Drogenproduktion funktioniert dieses System ja schon seit Jahrzehnten.
    https://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Steuern/Verbrauchsteuern/Alkohol-Tabakwaren-Kaffee/Abfindungsbrennen/Einfuehrung-in-das-Abfindungsbrennen/einfuehrung-in-das-abfindungsbrennen_node.html

  9. Der Suchtberater im Verein
    Der ist jetzt komplett vom Tisch, da dies eh ein unausgereifter Einfall vom Gesundheitsminister war.
    Es gibt keine Lehrpläne und kein Konzept. Nur ganz viele Luftschlösser statt konkreter Planung.
    Es würde auch kleine Vereine finanziell überfordern und keinen Sinn ergeben, wenn es kein Vereinsheim gibt.
    Ein Kontakt zur Drogenberatung ist realisierbar.

    Frankenstein

  10. Alexander Engelbrecht

    Gesundheitsausschuss des Bundestages
    Die komplette Anhörung habe ich live verfolgt und war angenehm überrascht. Warum? Weil auch aus den Lagern der politischen Gegner (AFD & CDU/CSU) die Befürwortenden Sachverständigen befragt wurden. Klar wurden zwar hauptsächlich die Sachverständigen befragt, welche dagegen sind und von Grünen SPD, Linken und FDP hauptsächlich die Sachverständigen die für die Legalisierung sind. Trotzdem fand ich war es ein faires Forum, welches allen Parteien genug Raum für ihre Ansichten lies.

  11. Bitte um Anpassung Leitbild und Ausrichtung des Hanfverbandes
    Liebes Hanfverband-Team,
    lieber Herr Wurth

    mit Spannung habe ich die Debatte im Bundestag verfolgt. Meine Erwartungen sind hier leider erfüllt worden. Von einer objektiven Herleitung der Ausgangs- und Faktenlage, des wissenschaftlichen Kenntnisstandes, der darauf aufbauenden Ermittlung von Bedarfslagen, der Abwägung von bestehenden Interessenslagen, des Konsumentenschutzes und eines würdigen Umgangs mit einer Heilpflanze auch zu Genusszwecken ist diese Sitzung sehr weit entfernt. Mir bluten die Ohren, wenn jedes 2.Wort Kinder- und Jugendliche ist. Eine so massive Heuchelei gibt es ja eigentlich nur außenpolitisch. Euch muss ich ja nicht erzählen, dass Cannabis längst in die Lebenswelt von Jugendlichen eingekehrt ist und diese weitaus bessere Bezugsquellen haben als so mancher Erwachsene. Und gerade deshalb müssen die grauen Eminenzen begreifen, dass die Augen-Zu-Taktik im weiteren Sinne dem Tatbestand der Körperverletzung erfüllt, wenn mit Blei oder Haarspray versetztes Cannabis an 13 Jährige verkauft wird. Die Gedanken die Pflanze weiter zu verbieten und somit schadhaft verpanschtes Cannabis weiter zu fördern sind einfach nur krotesk. Auf der Metaebene war die Debatte genauso gruselig. Wie in Deutschland auf diesem Wege Gesetze entwickelt werden, ist für mich nicht begreiflich und weiterhin schockierend. 80% Politiktaktik und 20% eigentlicher Inhalt.

    Die von Herrn Wurth vorgetragenen Argumente sind im gewohnten Stil. Die Aura und Empathie von Herrn Wurth mag ich sehr und ich höre ihm so gern zu. Hingegen gefallen mir immer weniger die Inhalte. Als Mitglied des HV kann ich mich nicht mehr mit den Inhalten vollumfänglich indentifizieren. Daher möchte ich an dieser Stelle eine deutliche und sehr negative Kritik an den Hanfverband äußern. Ich kann nicht verstehen, warum der Hanfverband so für die kommerzielle Vermarktung in Form von Fachgeschäften plädiert. Ein Blick in die USA und Kanada zeigt schnell, dass innerhalb weniger Jahre alle kleinen und mittleren Anbieter aufgrund von diversen Zugangsbarrieren und Liquiditätsengpässen von Großkonzernen sukzessive vom Markt gedrängt werden. Die Tendenz der Monopolisierung durch Großkonzerne ist hier zweifelsfrei erkennbar. Neben der Tendenz der Monopolisierung ist gleichsam erwähnenswert, dass alle aktuell kriminell organisierten Produzenten somit in die Legalität kommen und deren gewohnte bisherige Profitmargen weiterhin erzielen wollen. Hier ist in beiden Fällen keine Nutzenorientierung für die Konsumenten zu erwarten. Die Verantwortung einer Heilpflanze in privatwirtschaftliche Hände zu legen, welche ausschließlich die Gewinnmaximierung verfolgen, ist grob fahrlässig. Ich als Konsument und viele andere Konsumenten wollen keine Verkommerzionalisierung. Der Ansatz der Social-Clubs unter Non-Profit-Absichten oder die Versorgung als staatliche Aufgabe zu verankern sind hier die einzig sinnvollen Wege. Natürlich ist eine Veränderung des Social-Clubs hin zum nicht gewinnorientierten Fachgeschäft als Non-Proft-Organisationen auch geeignet. Laut Aussage von Herrn Wurth können durch Eigenanbau und den Clubs nur 30% an Bedarfen abgedeckt werden. Schlussfolgernd kann man zu den Urteil gelangen, dass die Netzdichte der Clubs viel zu gering ist. Demnach muss doch einfach die Anzahl der Clubs vervierfacht werden oder eben die Anzahl an Mitgliedern erhöht werden um den Bedarf abzudecken. Dass der Hanfverband hier gar nicht diese Ideen weiter verfolgt hat (Zugangsbarrieren, Ausstattung, Ausbau Netzdichte, Vergrößerung Mitgliederzahl, Einstellung hauptamtlicher Mitarbeiter, etc.) und weiterhin nur die Industrie als Lösungsweg betrachtet, finde ich sehr schlecht und unwürdig für einen objektiven Verband, den es eigentlich nur um einen verantwortungsvollen Zugang einer Heilpflanze gehen sollte. Für Hern Wurth mag es eventuell aktuell noch spannend sein mit der Industrie in Kontakt zu stehen und gemeinsam auf relevanten Messen tolle bunte Illusionen und Projekte zu kreiieren. Hingegen bitte ich den Hanfverband nicht die Schattenseiten des Kapitalismus ausser Acht zu lassen. Wenn sich keiner an der Pflanze finanziell bereichert und keine Gewinnüberschüsse entnommen werden, kann dies wiederum den Verkaufspreis erheblich senken bzw. den günstigsten Herstellungspreis garantieren), ausreichend qualifiziertes Personal gewährleisten sowie die Optimierung der Qualität und Sicherheit gewährleisten. Lieber Hanfverband, lieber Herr Wurth, ich möchte versuchen Sie davor zu bewahren, dass Sie Ihr Vorgehen in 20-30 Jahren im illustrierten Schaukelstuhl bereuen und sich fühlen, als ob Sie die Hanfpflanze verprostituiert haben. Bitte gehen Sie meditativ in sich und überdenken Sie bitte endlich Ihre politische Positionierung zu Cannabis. Am liebsten würde ich sofort als Mitglied austreten. Da dies aber auch nichts bringt und nichts verändert, zahle ich weiterhin meinen 120,-€ Mitgliedsbeitrag und werde Ihnen ab heute regelmäßig ins Gewissen reden.
    Ich bin seit meinem 7.Lebensjahr Epeileptiker und verwende Cannabis neben therapeutischen Zwecken auch zum Genuss und zur Entspannung. Aufgrund des Nachrangigkeitsprinzips darf mir mein Neurologe kein medizinisches Cannabis verschreiben. Seit über 20Jahren fühle ich mich durch meinen Konsum als Verbrecher und kann dadurch die Polizei nicht als mein Freund und Helfer betrachten und habe ständig Angst vor weiteren Repressalien. Der Entzug des Führerscheins war ökologisch betrachtet das einzig gute. Ansonsten haben soziale Isolation und ständige Angst als Straftäter entlarvt zu werden gehörige Spuren hinterlassen. Die Botschaft der Leglisierung hat mich hocherfreut, da hier Konsumenten von Cannabis ein gleichberechtigtes Leben und Sein in Aussicht gestellt wird. Hingegen sind die aktuellen Debatten und der ständige Willen nach monetärer Ausbeutung echte Lustkiller. Abschließend bitte ich Euch zur Selbstreflexion und Auseinandersetzung mit Eurem Gewissen. Die aktuell gestellten Weichen sind entscheidend für die nächsten Jahre der Entwicklung. Also versaut es bitte nicht und kehrt zurück zu Euren Wurzeln.
    Mit herzlichen Grüßen
    xxx

    1. Dr. Greenthumb

      Kommerzialisierung
      Hallo,
      ne Kommerzialisierung ist meiner Ansicht nach schon sehr sinnvoll.
      Ein großer Teil der Konsumenten verbraucht nur wenige Gramm im Jahr. Da lohnt sich eine Mitgliedschaft in einem Verein nicht. Auch der Eigenanbau ist dann alles andere als Wirtschaftlich, sondern eher für den einen oder anderen ein zusätzliches Hobby. Jemand der nur selten und wenig konsumiert, sich aber dennoch dabei Abwechslung wünscht, wird nur mit Fachgeschäften glücklich werden. Sollte die erlaubte Besitzmenge bei 25 gramm (nass oder trocken?) liegen ist der Eigenanbau sowieso am Ende unattraktiv.
      Wenn es dann für Gelegenheitskonsumenten keine Fachgeschäfte gibt, oder eine erlaubte Weitergabe von Cannabis zwischen Volljährigen, dann hat der Schwarzmarkt mit seinen negativen Begleiterscheinungen weiter seine Kunden.
      Grüße

      1. Nutzenmaximierung als Primärzielstellung – Bitte um neue Debatte
        Lieber Dr. Greenthumb,

        nach dieser gescheiterten Prohibition und den aktuellen Schieflagen des Verhältnisses der aktuell beteilligten Aktuere rund um den Cannabismarkt, sollten wir uns (die Konsumenten und der Hanfverband als Interessensvertretungsorgan) alle für das Optimum stark machen und dies aktiv einfordern. Als Optimum ist demnach die Optimierung des Konsums und der in diesem Zusammenhang stehenden Sicherheit, Gesundheitsschutz und Qualität zu verstehen. Eine Non Profit-Organisation, bspw. gGmbH, hat aus Konsumentenperspektive durchweg Vorteile. Das Angebot und der Professionalisierungsgrad kann mindestens genauso (wenn nicht noch weit besser, durch die Re-Investition der erzielten Überschüsse) wie in einer gewöhnlichen privatwirtschaftlichen Gesellschaft vorgehalten und gestaltet werden. Es können genauso hoch qualifizierte Mitarbeiter, wie in hochtechnologisierten Profit-Organisationen beschäftigt werden. Der riesen große Vorteil bei NGO’s besteht darin, dass keinerlei Gewinne entnommen werden und diese für die stetige Optimierung der Ausstattung, Prozessabläufe, Betriebsmittel, Anzahl hauptamtlicher Mitarbeiter, Kooperationsprojekte sowie zur maximalmöglichen Reduzierung des Verkaufspreises vollumfänglich genutzt wird. Dadurch steigt die Qualität und die Sicherheit rund um den Konsum. Eine vergleichbare Nutzenmaximierung und parallelen Schutz für die Konumenten kann die Privatwirtschaft aufgrund der Zielausrichtung der Gewinnmaximierung theoretisch und praktisch nicht erreichen.

        Nachdem die Pflanze ab den 60er Jahren, angeführt durch eine Hetzkmpagne der amerikanischen chemischen Textilindustrie und unseren lieben Freund Anslinger, politisch massiv verfolgt und sanktioniert wurde, kann diese Heilpflanze nicht nun erneut unter Gewinnmaximierungszielen zu 70Prozent in die Hände der Industrie fallen. Es gibt auch sachlich gesehen kein Argument, die für eine Verprivatisierung spräche. Falls es doch welche geben sollte, dann können wir diese gerne diskutieren.

        Zudem mein letzter Hinweis. Schau mal bitte in die Wohlfahrtspflege am Beispiel von Kindertagesstätten. Der Staat hat hier die Pflichtaufgabe der Tagesbetreuung von Kindern. Da der Staat dies nicht alleine erfüllen kann, vergibt er diese Aufgabe an Träger der Wohlfahrtspflege und Freie Träger, welche als Non-Profit-Organisationen fungieren. Wenn die Erziehung unserer Kinder mit diesem Modell funktioniert, warum sollte dies nicht bei der Legalisierung einer Heilpflanze funktionieren. Vor allem die Verankerung als staatliche Aufgabe hat den riesen Vorteil, dass dadurch die Kontrollmöglichkeiten bzgl. Qualitäts- und Sicherheitsstatndards massiv eingespart werden können, da eine persönliche Bereicherung nicht möglich ist und eine Nutzenmaximierung ja bereits in den organisationalen Leitzielsystem der NGO’s verankert ist. Vor allem die Abgabe zum Selbstkostenpreis ohne jegliche Gewinnabsichten lässt die Wahrscheinlichkeit entstehen, dass dieses niedrige Preisniveau eine ernstzunehmende Konkurrenz zum Schwarzmarkt ist. Der niedrigste Preis ist die beste Abschreckung für den Schwarzmarkt. Durch die bestehende Profitgier wird Gras dann schnell unattraktiv. Zudem muss das Problem mit unseren Jugendlichen endlich sinnvoll gelöst werden, was es aktuell und zukünftig keineswegs ist. Das Hilfesystem braucht niedrigschwellige Zugangsmöglichkeiten zu unvernünftigen Jugendlichen, die mit 13 unbedingt Cannabis konsumieren müssen. Die dürfen wir nicht vergessen und müssen diese unbedingt aus der Kriminalität befreien. Kein Dealer mehr der noch Chemie an diese verkauft. Nein. Gutes Gras, maximale Wissensvermittlung und bestmögliche sozialpädagogische Unterstützung mit dem Ziel eines verantortungsvollen Umgang mit den eigenen Körper. Dies gelingt nur mit NGOs und auf keinen Fall mit normaler Privatwirtschaft.

        Wir sind an einem Punkt an den wir für unsere Generation Neuland betreten. Also warum sollte nur das bisher praktizierte als Lösungsmöglichkeit betrachtet werden. Das Optimum existiert bisher noch nicht, also lasst als Community uns dies gemeinsam entwerfen!!! Konsumenten vereint Euch und macht Alarm für den optimalen Cannabis-Konsum. Zeit für Kompromisse ist vorbei. 😉

        1. Dr.Greenthumb

          Kommerzialisierung
          Moin,

          ich bezweifel nicht, dass ein Verein eine hohe Professionalisierung erreichen könnte. Was ich aber absolut bezweifel ist, dass jeder Verein das schaffen wird. Wenn man in einem Ballungsraum wie Berlin wohnt, dann ist die Chance durchaus gegeben, dass es ein paar sehr angagierte und fähige Personen gibt, die etwas tolles aufbauen. Flächendeckend wird es aber schwer Menschen zu finden, die ehrenamtlich soviel Energie und Zeit aufbringen können und möchten.
          Ein Cannabis Sozial Club mit einem sehr hohen Professionalisierungsgrad wird auf dem Land wohl eher die Ausnahme bleiben.
          Jemand der im Jahr 5 Gramm verbraucht wird keinem Verein beitreten, bei dem der Grundbeitrag schon 50€ übersteigt.
          So eine Person möchte mal eben im nächsten Geschäft ne Kleinigkeit kaufen.
          Auf dem Land wird es ein Anbauverein wahrscheinlich kaum schaffen genügend Beiträge zu generieren, um die Kosten zu stemmen.
          Für jemandem mit einem geringen Jahresverbrauch ist ein Verein keine Lösung. Auf dem Land wird sich schon alleine die Fahrt dorthin nicht lohnen.
          Da ist der Shop in der nächsten größeren Stadt, wo man eh mal vorbei kommt, eher die richtige Lösung.

          Selbst Eigenanbau kommt bei so einem geringen Jahresverbauch kaum in Frage, außer Geld spielt keine Rolle und man hat Spaß am Gärtnern.

          Vereine und Eigenanbau sind ein Anfang, werden den Schwarzmarkt aber nur teilweise verdrängen können.
          Geschäfte wären für viele Menschen die beste Lösung.

          Gibt es denn Zahlen, wieviel tatsächlich von wievielen verbraucht wird?
          In Umfragen wird jeder als Kiffer gezählt, der wenigstens einmal im letzten Jahr konsumiert hat. Wieviele der etwa 4 Millionen Kiffer verbrauchen denn tatsächlich mehr als 5 Gramm im Jahr?
          Einem Gelegenheitskonsumenten mit Vaporiser reicht doch locker(!!) ein viertel Gramm pro Kiffereignis/Wochenende.

          Wieviele Menschen sehen denn tatsächlich den Eigenanbau oder eine Vereinsmitgliedschaft für sich als gute Lösung?
          Wieviele der gezählten Kiffer sind denn eigentlich Gelegenheitskonsumenten? Und in wiefern ist der aktuelle Stand, ohne erlaubte Weitergabe im Privatbereich, denn tatsächlich eine Lösung für die meisten Kiffer?

          Eine legale Anbaugemeinschaft wäre eine noch halbwegs wirtschaftliche Möglichkeit. Mehrere Gelegenheitskonsumenten tun sich zusammen und ziehen ein- oder zweimal im Jahr drei Pflanzen und teilen den Ertrag dann auf. Das wäre aktuell so nicht erlaubt.

          Um den Schwarzmarkt wirklich effektiv zu bekämpfen wird man nicht an niedrigschwelligen Erwerbsmöglichkeiten wie Geschäften vorbei kommen.

          Gibt es eigentlich geplante Regelungen zur Entsorgung von Ernteresten? Blätter in die Biotonne? Oder wäre das Strafbar, weil nicht vor Zugriff geschützt? Vermutlich besonders problematisch mit Biotonnen die in einer Entfernung von weniger als 200 Metern zu einer Kita/Schule stehen.

          Da es heißt, dass nur 12% (Aussage Georg im Gesundheitsausschuss) der Kiffenden ein riskantes Konsummuster betreiben ( täglich Kiffen, oder wie definiert?), werden also 88% höchstens am Wochenende oder eher noch seltener konsumieren.
          Clubs sind aus meiner Sicht bestenfalls für geschätzt 25% der Kiffer eine gute Lösung. Wenn ein Nichtmitglied für maximal Schwarzmarktpreis dort kaufen kann, dann passt das wohl. Vorrausgesetzt, es gibt überhaupt einen Verein in zumutbarer Entfernung.
          Soll ja niemand Anfangen zu rechnen wieviel denn gekifft werden MUSS um den Vereinsbeitrag wieder raus zu kriegen.

          Grüße

          1. Nutzenmaximierung statt Kommerzialisierung
            Hi Dr. Greenthumb,

            wir reden etwas aneinander vorbei. Von mir aus können es gerne die hochprofessionellsten Fachgeschäfte ohne Monatsbeitrag sein. Nur eben als Non-Profit-Organisation um wie bereits erwähnt, für die Konsumenten den höchsten Nutzen zu gewährleisten. Das gelingt selbstverständlich nur mit hauptamtlichen Personal. Ein Freier Träger in der Kinder-und Jugendhilfe kann sehr professionell gestaltet und fachlich aufgestellt sein. Top und hochquaifiziertes Personal. Habe selbst langjährige Berufserfahrung im Wohlfahrtssektor. Aber im Gegensatz zu normalen privatwirtschaftlichen Fachgeschäften werden keine Gewinne entnommen, um somit den günstigsten Preis als ernstzunehmende Konkurrenz für den Schwarzmarkt zu ermöglichen. Auch der Verbund von Hilfeleistungen für beispielsweise Jugendliche könnte das aktuelle System vom interventiven und unzureichenden Modell hin zum präventiven und ganzheitlichen Hilfesystemmodell weiterentwickeln. Das wäre in der Privatwirtschaft nie möglich. Die Bedeutung und Verantwortung zum Gebrauch von Drogen ist gesellschaftlich einfach zu wichtig!!!!!!!

  12. M.A.Haschberg

    Anhörung.
    Das war endlich mal eine recht entspannte Diskussion über das leidige Verbotsthema einer Heilpflanze, das so gar nicht mehr in unsere Zeit passt und an Sinnlosigkeit kaum noch zu toppen ist.
    Georg hat mit seinen überaus treffenden Argumenten sehr gute Statements abgegeben und sogar die CDU hat auf ihre einseitigen, generalstabsmäßigen Hasstiraden diesmal verzichtet. So geht´s doch viel besser. Weiter so!
    Auch gut, dass mal ganz klar zur Sprache kam, dass es absolut niemanden von staatlicher Seite etwas angeht, wie viel Cannabis mit welcher Stärke ein erwachsener Konsument zuhause lagert. Das hat ein jeder selbst zu entscheiden, genau wie bei allen anderen Substanzen auch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert