Die Drogenpolitik in den Niederlanden war insgesamt sehr erfolgreich. Der Konsum der meisten Drogen ist geringer als in den europäischen Nachbarländern, bei Cannabis liegt er im europäischen Durchschnitt. Die HIV Infektionsrate ist, dank wenig verbreitetem intravenösem Drogenkonsum, geringer als in anderen Ländern. Die Trennung der Märkte von Cannabis, dessen Verkauf in Coffeeshops toleriert wird, und anderen Drogen, hat im Grunde funktioniert und ihr Erfolg wird selbst von Kritikern der liberalen Handhabung kaum offen angezweifelt.
Allerdings versuchen viele konservative Politiker, einzelne Aspekte der Coffeeshops zu kritisieren und diese dadurch langsam zurückzudrängen. Insbesondere der Drogentourismus wird dabei als Hauptkritikpunkt angeführt. Dabei spielt auch der konstante politische Druck aus Nachbarländern wir Frankreich und Deutschland eine entscheidende Rolle.
So werden kaum neue Lizenzen vergeben aber sehr viele alte Shops auf Grund von unterschiedlichen Regelungen geschlossen. Die konservative Regierung der Niederlande versuchte auch 2012 aus den Coffeeshops eine Art Clubs zu machen, die nur für Anwohner geöffnet sein sollten. Damit scheiterte sie, weil kaum Niederländer sich dafür registrieren wollten. Heute haben einzelne Gemeinden die Möglichkeit, den Zugang zu den Shops nur für Menschen mit niederländischem Wohnsitz zu erlauben. In Amsterdam und vielen anderen Städten können volljährige Touristen aber weiter in den Coffeeshops Cannabis erwerben und konsumieren.
2021 startete ein Modellprojekt zum legalen Anbau an dem 10 Gemeinden teilnehmen. Durch staatlich lizensierten legalen Anbau soll so die Backdoor-Problematik des niederländischen Modells abgeschaft werden. Es ensteht erstmals eine legale Warenkette von der Produktion bis zum Verkauf an den Endverbraucher. Der Erfolg bzw. Misserfolg dieses Modellprojekts dürfte maßgeblich die zukünftige Entwicklung der niederländischen Drogenpolitik beeinflussen.