Für welche Diagnosen bekommen Patienten in Deutschland legal Cannabis?

Seit der Herausnahme von Cannabis aus dem BtMG existieren rechtlich keine Einschränkungen mehr für die medizinische Verwendung von Cannabis. Sofern euer behandelder Arzt den Einsatz von Cannabis als therapeutisch sinnvoll erachtet, kann er euch Cannabis verschreiben.

Eine strikte Beschränkung auf bestimmte näher definierte Diagnosen besteht nicht.

Wird eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse angestrebt wird, gibt es nach Arzneimittelrichtlinie § 44 Verordnungsvoraussetzungen:

  1. Eine schwerwiegende Erkrankung vorliegen muss.
  2. Eine allgemein anerkannte, dem medizinischen Standard entsprechende Leistung nicht zur Verfügung steht bzw. nicht zur Anwendung kommen kann.
  3. Es eine “nicht ganz entfernt” liegende Aussicht auf positive Wirkung gibt.

Bei einer Verschreibung per Privatrezept (als Selbstzahler) bestehen diese Einschränkungen jedoch nicht und es liegt im Ermessen des Arztes.

Die fünf häufigsten Diagnosen, wegen denen deutsche Patienten vor dem Cannabis als Medizin-Gesetz (2017) eine Ausnahmegenehmigung zum Kauf und Besitz von medizinischem Cannabis erhalten, waren chronische Schmerzen, Multiple Sklerose, ADHS, Tourette-Syndrom und depressive Störungen.

Hier eine Liste mit allen 62 Diagnosen bei denen vor der Gesetzesänderung im März 2017 eine Ausnahmegenehmigung erteilt wurde. In unserem Patientenratgeber bieten wir Betroffenen Hilfestellung rund um Fragen von Cannabis als Medizin.