
Unser Flyer „Echte Legalisierung!“ verdeutlicht, warum die aktuelle Entkriminalisierung nicht ausreichend ist und nur ein regulierter Handel in Fachgeschäften die dringendsten gesellschaftlichen Probleme im Umgang mit Cannabis zu lösen vermag.
Wir verkaufen den Flyer in unserem Webshop zum Selbstkostenpreis von 0,04 €, damit ihr es weiter verbreiten könnt, z.B. an Briefkästen in eurer Nachbarschaft.
Inhalte:
Warum diese Ziele bisher nur sehr eingeschränkt erreicht werden
Echte Legalisierung mit Fachgeschäften als Lösung
Die Ziele des CanG
Die Ampel versprach in ihrem Koalitionspapier noch, “die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften” einzuführen. Aus diesem Vorhaben wurde bisher nichts. Stattdessen einigte man sich auf ein zwei Säulen-Modell, dessen erste Säule das CanG darstellt. Die Zielstellung fasste die Bundesregierung im Gesetzentwurf folgendermaßen zusammen:

“Das Gesetz zielt darauf ab, zu einem verbesserten Gesundheitsschutz beizutragen, die cannabisbezogene Aufklärung und Prävention zu stärken, den illegalen Markt für Cannabis einzudämmen sowie den Kinder- und Jugendschutz zu stärken. Zum Schutz von Konsumentinnen und Konsumenten soll die Qualität von Konsumcannabis kontrolliert und die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert werden.”
Warum diese Ziele bisher nur sehr eingeschränkt erreicht werden
Mit der Möglichkeit, Cannabis selbst anzubauen oder in einem Anbauverein Mitglied zu sein, können sich Konsumenten erstmals legal versorgen. Beide Bezugsarten reduzieren den Schwarzmarkt. Jedoch sind beide Quellen eher für regelmäßige Konsumenten interessant, da sie jeweils ein hohes Maß an Engagement voraussetzen. Wer hingegen nur unregelmäßig Cannabis nutzt, möchte sich weder monatelang um Pflanzen kümmern, noch einem Verein mit regelmäßigen Beiträgen beitreten und kauft daher wahrscheinlich weiter auf dem illegalen Markt. Die dort angebotenen Produkte unterliegen keiner Qualitätskontrolle und sind häufig verunreinigt. In den Genuss eines verbesserten Gesundheitsschutzes durch kontrollierte Qualität kommen so nur die Mitglieder von Anbauvereinigungen und je nach Fähigkeit auch Menschen, die ihr Cannabis selbst anbauen.
Aufklärung und Prävention sind mit dem Wegfall der Kriminalisierung leichter geworden. Ihr Umfang und Erfolg sind jedoch häufig an finanzielle Mittel und professionelle Strukturen gekoppelt. Mit der verpflichtenden Präventionsarbeit in den Anbauvereinigungen existiert durch das CanG zwar ein neues Angebot, jedoch richtet sich dies ausschließlich an Erwachsene, die meist bereits über ein hohes Maß an Konsumerfahrung verfügen. Gelegenheitskonsumenten, für die eine Mitgliedschaft in einem Verein nicht attraktiv ist, werden so nicht angesprochen.
Ein ähnliches Bild ergibt sich auch in Bezug auf den Jugendschutz. Zwar schreibt das CanG ein gewisses Maß an Jugendschutz sowohl beim Eigenanbau als auch in den Anbauvereinigungen vor, doch zu einer echten Steigerung des Jugendschutzes würde nur eine deutliche Angebotsreduzierung von Cannabis auf dem Schwarzmarkt beitragen.
Denn auf dem Schwarzmarkt findet keinerlei Jugendschutz, etwa mittels Altersnachweis, statt. Durch ein fehlendes niederschwelliges Angebot für die Gruppe der Erwachsenen mit geringem Verbrauch oder sporadischem Konsum wird der Schwarzmarkt de facto am Leben gehalten.
Echte Legalisierung mit Fachgeschäften als Lösung
Für eine maßgebliche Steigerung des Jugendschutzes müsste der Schwarzmarkt also deutlich verkleinert werden. Um dies zu erreichen, braucht es dringend Fachgeschäfte für Erwachsene. Diese stellen ein attraktives und niederschwelliges Angebot für Menschen dar, die wenig oder nur selten konsumieren. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass ca. 2/3 der Cannabiskonsumenten zu dieser Gruppe der sporadischen Nutzer gehören. Bietet man dieser Mehrheit der Konsumenten kein sinnvolles Angebot, werden sie ihre Nachfrage weiterhin auf dem Schwarzmarkt decken!

Ein legales Angebot von kontrollierter Ware in Fachgeschäften stärkt somit direkt den Verbraucherschutz bei einem Großteil der Konsumenten in Deutschland. Produkte von geprüfter Qualität inklusive Produktdeklarierung ermöglichen einen verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis und schützen Konsumierende vor Streckmitteln, Verunreinigungen oder Schimmel, wie es häufig bei Schwarzmarktware der Fall ist.
Echte Legalisierung als Wirtschaftsfaktor
Ein legaler Handel von Cannabis generiert Steuereinnahmen, die in Präventionsmaßnahmen investiert werden können, und schafft sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Der Ökonom Justus Haucap rechnet mit Mehreinnahmen von mehr als 3 Mrd. Euro, welche durch die Legalisierung von Cannabis erwirtschaftet werden könnten. Stattdessen fließen noch immer Gelder in den Schwarzmarkt und halten ein Angebot aufrecht, das keine Jugendschutzbestimmungen kennt. Ein flächendeckendes Angebot mittels Fachgeschäften würde den Schwarzmarkt zurückdrängen und dadurch auch den Jugendschutz massiv stärken.
Echte Legalisierung für Normalisierung
Letztendlich wird erst mit einer echten Legalisierung von Cannabis der latente Generalverdacht gegen Cannabisnutzer ein Ende haben. Ohne eine vernünftige Regulierung des Marktes werden viele extrem restriktive Bestimmungen im Umgang mit Cannabis bestehen bleiben, die es bei Alkohol und Tabak nicht gibt. Auch Menschen, die sich bereits mittels privatem oder gemeinschaftlichem Eigenanbau legal versorgen, würden deshalb von Fachgeschäften profitieren.
