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Mönchengladbach: Alkohol-Verbot für den Karnevalszug

Was für ein Blödfug, die Rauschfeinde drehen immer mehr am Rad: Karneval ohne Alkohol. Und wenn doch, dann bitte heimlich aus dem Pappbecher und nicht aus der Bierflasche. Helau!

OK, das hat nur am Rande mit Hanf zu tun. Aber die verquere Drogenpolitik kommt ja zum Teil auch durch die immer mehr um sich greifende Rauschfeindlichkeit zustande. Ich bin jetzt weder der große Karneval- noch Alkoholfan. Aber soweit ich das bisher erlebt habe, ist das schwer zu trennen. Wer soll denn dann noch die komischen Sprüche aus der Bütt lustig finden und selig schunkeln? Aber lest selbst:

RP-online, 20.06.09

Mönchengladbach
Alkohol-Verbot für den Zug
VON RALF JÜNGERMANN UND BENEDIKT PETERS

Mönchengladbach (RP) Die 4000 Teilnehmer beim Veilchendienstagszug dürfen nicht mehr öffentlich trinken. Dafür wollen die Karnevalisten sorgen. Bierflaschen und Schnaps sollen verboten werden. Angetrunkene dürfen nicht mitziehen.

Fußgruppen, die den Zuschauern mit Bierflaschen zuprosten, Bierfässer, die auf Bollerwagen mitgezogen werden, Schnapsflaschen, die die Runde machen – Karnevals-Boss Bernd Gothe kennt diese Bilder. Und er will sie nicht mehr sehen. “In Zeiten, in denen wir fast täglich von Alkoholexzessen bei Jugendlichen lesen, müssen auch wir Karnevalisten unserer Vorbildfunktion gerecht werden”, sagt Gothe. Und das heißt: Niemand soll mehr mit Bierflaschen im Zug und auf den Wagen dabei sein. So sieht es ein Entwurf vor, den der Vorsitzende des Mönchengladbacher Karnevals Verbandes (MKV) bei der Jahreshauptversammlung vorstellte und der auf breite Zustimmung stieß.

Ein komplettes Alkohol-Verbot wollen die Karnevalisten zwar nicht aussprechen, den Konsum aber stark eindämmen. Keiner habe etwas dagegen, wenn jemand auf den fünf Kilometern Zugweg auch ein Bier trinke, so Gothe. “Dann aber bitte aus Pappbechern und nicht plakativ aus Bierflaschen.” (…)

Darum soll, per Satzung geregelt, schon beim nächsten Zug am 16. Februar 2010 gelten: Bierflaschen und Schnaps werden verboten. Ordner sollen dafür sorgen, dass Angetrunkene nicht mitziehen. “Die werden wir auch während des Zugweges aus dem Verkehr ziehen”, kündigt Gothe an.


Kommentare

5 Antworten zu „Mönchengladbach: Alkohol-Verbot für den Karnevalszug“

  1. Anonymous

    So verkehrt ist es eigentlich
    So verkehrt ist es eigentlich nicht. Besonders zu Karneval nehmen auch die Fälle von Alkohol am Steuer zu und es droht der Führerscheinentzug. Mein Tipp für alle, die mit Verdacht auf Alkohol oder Rauschmittelkonsum im Auto angehalten werden: keine Aussage machen und auf einen rechtlichen Verteitiger geltend machen! 😉

  2. Anonymous

    ok sorry,

    ok sorry,
    ich bin jetzt eben insgesamt von allen leuten ausgegangen die eben um den zug herum mitmachen…
    weil die werden ja auch gezeigt, und ob jetzt die leute oben oder unten aus pappbechern trinken ist egal…

  3. OK, da hast du recht. Es ist
    OK, da hast du recht. Es ist natürlich ein wichtiger Unterschied, ob nur die Leute im Zug gemeint sind oder auch alle Zuschauer, das habe ich nicht angemessen dargestellt.
    Aber die Sache mit den Pappbechern finde ich allein schon eine Geschichte wert. Immer dieser verlogene Quatsch von wegen Vorbild. Wenn die Alten ihr Bier aus Pappbechern trinken, lernen die Jungen nicht, dass man nicht trinkt, sondern dass man es heimlich tut.

  4. Anonymous

    Ich finde das eigentlich gar
    Ich finde das eigentlich gar nicht so außergewöhnlich.

    Es könnte ja sein, dass in den letzten Jahren schon mal einer aus dem Wagen heraus auf die Zuschauer gebrochen hat, oder auch in den Wagen hinein, zur Freude der Mitfahrer.

    Ich betone, das ist nur so eine Vermutung von mir. Könnte durchaus vorgekommen sein.

    Alkoholleichen kommen nicht so gut an, vor allem, wenn eine Kamera dabei ist.

    Und es geht ja nur um die Teilnehmer des Zuges, die Zuschauer können sich ja wegballern wie bisher.

  5. Anonymous

    heisst das jetzt wenn ich mir
    heisst das jetzt wenn ich mir nen agenten dreh darf ich kiffen?? ich meine da erkennt man ja das dope nicht, ist zumindest kein konus und “nicht plakativ”…
    die aktion im ganzen finde ich ganz gut, aber trifft das auf die faschingssitzungen auch zu? oder nur auf die züge?? darf auf den feiern öffentlich gebechert werden oder nur auf den zügen?? irgendwie werde ich das gefühl nicht los dass es wieder etwas hingedreht wurde. wird sich zeigen wer sich dran hält. ich meine, ich komme aus einer stadt, in der im kompletten stadtbereich alkohol verboten wurde, also man muss im kreis laufen dann darf man trinken 😉 , und mich stört net sonderlich… nur ich hoffe dass jetzt die alkis auch mal zum motzen anfangen…
    aber wie heissts so schön “nice people take drugs”…

    könnte das diesjährige motto oder fast ne lebenseinstellung sein