Präsident Duerte im Wahlkampf 2009

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Der Drogenkrieg auf den Philippinen eskaliert: Polizei und Todeschwadronen töten Tausende

Der philippinische Präsident Duterte hatte zum Amtsantritt angekündigt, mit harter Hand gegen Drogenhändler und -konsumenten vorzugehen. Der ehemalige Drogenpolizist hat sein Versprechen gehalten, denn gegen das, was sich gerade auf den Philippinen abspielt, mutet der Drogenkrieg in Mexiko geradezu harmlos an. Seit dem Amtsantritt Dutertes am 1. Juli wurden bislang 1.027 Verdächtige im Rahmen von Polizeioperationen getötet und 15.055 inhaftiert. 686.000 Personen haben sich freiwillig der Polizei gestellt. Die Verhältnisse in den Gefängnissen sind besorgniserregend, seit sich Konsumenten und Verkäufer aus Angst um ihr Leben gleich scharenweise der Polizei stellen, um sich selbst anzuzeigen. Zudem gibt es seit dem Amtsantritt über 1.500 ungeklärte Morde. Offiziellen Angaben zufolge gab es in den ersten beiden Monaten des Drogenkriegs 2.446 Tote, die Dunkelziffer liegt wohl weitaus höher. Im Süden des Landes haben islamische Paramilitärs der Moro Islamic Liberation Front (MILF) Cannabisbauern überfallen und die Ernte vernichtet, um den Präsidenten in seinen Bemühungen zu unterstützen.

Als das Schlachten selbst der UN zu weit ging, hat Duterte, der sich eigenen Angaben zufolge “nicht um  Menschenrechte schert”, die Kritik der Staatengemeinschaft als “total dumm” zurückgewiesen. Der Geraer Pfarrer Michael Kleim hat jetzt eine Petition auf avaaz.org ins Leben gerufen, die den Papst auffordert, den katholischen Präsidenten aufgrund seiner Verbrechen zu exkommunizieren. Auf den Philippinen hat der Papst ähnlich großen Einfluss wie in vielen Ländern Südamerikas, da ein Großteil der Bevölkerung katholisch ist. 

“Duterte ist persönlich für diese Morde verantwortlich. Er sollte dafür vor Gericht gestellt werden. Duterte sagt deutlich, dass er nichts von Menschenrechten hält und Menschenrechtsorganisationen, Kirchenvertreter und Journalisten verachtet. Die Philippinen sind ein Land, in dem die katholische Kirche großen Einfluss hat. Deshalb bitten wir Sie darum, dass Sie Herrn Rodriguez Duterte exkommunizieren und ihm alle kirchlichen Rechte entziehen. Mit diesem Schritt würde die katholische Kirche einem kriminellen Politiker die Legitimation zum Töten entziehen. So könnten Sie das Morden stoppen, Menschenleben retten und das Anliegen der Barmherzigkeit auch in den Philippinen durchsetzen,” begründet Kleim die Aufforderung an Rom.

Der DHV ruft zur Unterstützung der Petition auf!


Kommentare

8 Antworten zu „Der Drogenkrieg auf den Philippinen eskaliert: Polizei und Todeschwadronen töten Tausende“

  1. La rage

    Fast könnte man Propaganda
    Fast könnte man Propaganda unterstellen. Die Legalisierung ist in US und EU längst beschlossene Sache. Nur um einen öffentlichen Willen zu bilden wenn Jahre lang Propaganda dagegen gemacht wurde ist schwer. Also braucht man Argumente. Chuchill sagte einst” nichts in der Politik passiert zufällig….” Derzeit werden die Probleme der Repression in den Massenmedien hervorgehoben. Zuerst Süd Amerika und jetzt die Phillipinen. Über Nah Ost und Nord Afrika kamen auch solche Berichte.
    Bald wird die UN sagen dass dies ein untragbar Zustand ist und seine Konvention ändern. Zu diesem Zeitpunkt ist der medizinische Gebrauch schon etabliert. Das ist klar gut für uns Hanffreunde, zeigt aber auch wie sehr die Bevölkerung manipuliert wird und wie subtil dies geschieht. Die Legalisierung kommt, jedoch aus den falschen Gründen. Nicht wegen unserer sachlichen Argumente sondern wieder nur wegen Geld und Kontrolle. So ist unsere ” Demokratie ” 😀

  2. La rage

    Duterte, naja die Wurzel des
    Duterte, naja die Wurzel des Problems wird er damit nicht beseitigen, aber kurzfristig eine der vielen Folgen. In einer Umwelt der Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit entstehen auch offene Junkie Szenen. Gibt es auch in unseren Großstädten. Der Westen ist nicht unwesentlich unbeteiligt an der Armut vieler asiatischer Länder. Auch ist ein phillipinischer Süchtiger, evtl noch von Kriminalität und Prostitution lebender, eher nicht mit einem europäischen Coffeeshop Kunden zu vergleichen, welcher bei Starbucks einen Kaffee trinkt. Dennoch, Duterte ist ein Mörder jedoch haben die Wähler offensichtlich exakt dies gewollt. Es muss sehr schlimm dort sein.

  3. Dread

    “sein größter Kampf richtet
    “sein größter Kampf richtet sich übrigens nicht gegen Marihuana, sondern gegen shabu, also Methamphetamine”

    soll das dann heißen, wenn es um “härtere” Drogen geht ist jedes Mittel recht?
    Warum werden Menschen überhaupt kriminalisiert nur weil sie irgendwelche Substanzen konsumieren, egal welche und wie gefährlich diese auch sind. Wem schaden sie durch ihren Konsum (außer sich selbst vielleicht), was für ein Verbrechen begehen sie dadurch?
    Auf der ganzen Welt gibt es Menschen, die nicht wollen das andere Menschen etwas zu sich nehmen was sie selbst nicht nehmen oder für schlecht empfinden. Wie kann man nur gutheißen wenn so eine Ideologie mit aller Gewalt durchgesetzt wird?
    Es wird wohl immer Menschen geben die anderen ihren Willen aufzwingen wollen.

  4. Frank

    Wie also sieht der
    Wie also sieht der Lösungsvorschlag aus für die Philippinen???
    Herr Duterte war nie Drogenpolizist, sondern Bürgermeister der 2größten philippinischen Stadt – Davao-City. Er hat diese Stadt im Süden Mindanaos, die vor Jahren noch als das “heißeste Pflaster” der Philippinen galt, zur sichersten Stadt des Landes gemacht. Weil es aufgrund der Waffen die frei erhältlich und im Umlauf sind zu Silvester immer Tote zu beklagen gab, hat er dort übrigens ein Feuerwerkverbot erlassen.
    Wie sieht denn die Alternative aus, zu seinem sicher nicht westlichen Weg? Inhaftierung? Die Gefängnisse sind nicht über-, sondern über, über, überbelegt. Das wäre dann auch wieder nicht vereinbar mit den Menschenrechten…sein größter Kampf richtet sich übrigens nicht gegen Marihuana, sondern gegen shabu, also Methamphetamine. Ca. 500.000 haben sich für eine Therapie angemeldet.
    Er (Rodrigo Duterte) ist es übrigens auch, der jetzt die US Streitkräfte aus dem Land haben will, bisher wurden die US Präsidenten immer mächtig hofiert…weil… da gab es Dollars, in erster Linie jedoch für die eigene Tasche der phill. Staatsführung.
    Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung, stuft übrigens den Konflikt in Mexico seit 2010 als innerstaatlichen Krieg ein.

  5. Dude

    exkommuniziert?
    exkommuniziert?
    Der Typ gehört vor den Kriegs und/oder Menschengerichtshof in Den Haag.
    Wo sind die Sondersendungen in ARD und ZDF?
    Wirtschaftssanktionen, etc.?
    Nee, unsere Staatsmedien und Politiker sind schauen weg.

    1. Frank

      Nach Den Haag gehören sicher,
      Nach Den Haag gehören sicher, schon viel länger, ganz andere. Sondersendungen in ARD und ZDF sollten wohl eher die Wählerschaft der AfD betreffen. Wichtig ist doch nur das die Philippinen momentan eine gute Ablenkung zur deutschen Flüchtlingspolitik sind, fast alle schreiben einfach die Reuters Meldung ab und gut ist, Vor-Ort-Recherche -nein danke! Ist wohl nur noch rein theoretisches von gestern!?
      So lange aber unsere Demokratie am Hindukusch erfolgreich verteidigt wird…können alle Deutschen ruhig weiterschlafen. 😉

  6. Frank

    Dieser Bericht ist unsachlich
    Dieser Bericht ist unsachlich und an der Wahrheit vorbei. Herr Duterte ist der erste Präsident der tatsächlich das umsetzt was er vor der Wahl versprach…Korruption und Drogenkriminalität zu bekämpfen. Uns Europäern fällt es schwer dies nachzuvollziehen, wir leben jedoch auch nicht in S-O-Asien sondern in einem äusserst sicheren und sozial abgesicherten Land. 40% der Filipinos verfügen nur über 1,- EUR pro Tag und die kathol. Kirche hält die teuersten Schulen in ihrer Hand, somit ist Bildung nur “Priviligierten” zugänglich. Ein Stab ist schnell gebrochen…zu schnell auch zu Unrecht.
    Die Pinoys sind mit wenigen Ausnahmen noch immer zufrieden mit ihrer Wahl… Es liegt vielleicht auch nur daran, dass wir hier zu sehr an leere Wahlversprechen gewöhnt sind 😉

    1. Florian Rister

      Mit keinem Wort behaupten wir

      Mit keinem Wort behaupten wir in dem Artikel, Duterte habe sein Wahlprogramm nicht umgesetzt oder die Bevölkerung sei unzufrieden mit den aktuellen Vorgängen. Dennoch sind die Morde natürlich zu kritisieren!

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