Rund 500 Teilnehmer beim „Joint Venture“ am Rhein

Die Neue Ruhr Zeitung berichtet über das "Karibik-Gefühl" beim GMM in Düsseldorf.

Ein spezielles Karibik-Gefühl wehte am Samstag über die Kö: Der 6. weltweite Marihuana-March brachte rund 500 Anhänger gerauchter Bewusstseins-Erweiterung auf die Beine. Bei strahlendem Sonnenschein und Reggae-Klängen demonstrierten sie zwischen Graf-Adolf-Platz und Altstadt für die Legalisierung des Cannabis-Konsums. Mit der derzeitigen Mehrheit im Düsseldorfer Rathaus gibt es dabei so eine Art „Joint-Venture“: Noch in diesem Sommer soll ein medizinischer Großversuch starten. Fernziel: Die Abgabe von Marihuana zum persönlichen Gebrauch über Apotheken.

Den Joint mit einem mutigen Ruck in die Legalität zu holen, das wird bereits seit Jahren diskutiert. Die Befürworter versprechen sich davon, mit einem Schlag eine große Teilmenge des Drogenmarktes den Dealern zu entreißen. Der Schwarzmarkt verschwände – mit positiven Folgen für die Gesellschaft: Weil Cannabis-Konsumenten derzeit zu zweifelhaften Anbietern getrieben werden, ist der Joint für viele der Einstieg in härtere Drogen.

Das fiele bei einer Legalisierung weg – statt bedüddelte Menschen zu jagen, könnte sich die Polizei zudem auf echte Straftaten konzentrieren. Außerdem wäre der Stoff von gleichbleibender Qualität und würde nbicht durch möglicherweise gesundheitsschädliche Beigaben gestreckt.

Vom SPD-Ratsherren Rajiv Strauß über den FDP-Landtagskandidaten Rainer Matheisen bis hin zum Grünen Landtagspolitiker Martin-Sebastian Abel befürworteten zahlreiche Redner einen solchen Schritt. Dass die bunteste aller Demos an diesem Wochenende dabei ein besonders würziger Geruch umwehte, wollten manche Beobachter erschnuppert haben, andere gaben an, nichts Derartiges festgestellt zu haben.