Cannabiskonsum soll legal werden: Doch es sind noch Fragen offen

Hallo Augsburg berichtet über die zukünftige Cannabislegalisierung und zitiert umfangreich aus der DHV- Pressemitteilung.

Die Reaktionen des Deutschen Hanfverbands

In seiner Pressemitteilung vom Mittwoch, den 24. November, reagiert der Deutsche Hanfverband (DHV) auf den frischen Koalitionsvertrag. Der DHV begrüße Entscheidung der neuen Regierung, die Cannabisabgabe an Erwachsene zu legalisieren, sehr:

    Die Ampel ist ihrem eigenen Anspruch gerecht geworden, eine echte Reform-Koalition zu sein und den Stillstand nach 16 Jahren CDU-geführter Regierungen zu beenden. Cannabis ist das beste Beispiel dafür. Die neue Regierung orientiert sich endlich an Fakten und geht international mutig voran. Viele Länder werden diesem Beispiel folgen und ebenfalls Cannabis legalisieren.“ -DHV-Sprecher Georg Wurth.
    
Keine Legalisierung des Eigenanbaus

Was der DHV allerdings vermisse, sei die Legalisierung des Cannabisanbaus für den Eigenbedarf. Der Verband sehe keinen Grund, weshalb Tabak und Alkohol selbst produziert werden dürfe und Cannabis nicht. Der Eigenanbau sei für viele KonsumentInnen mit geringem Einkommen als Alternative zum lizensierten Laden wichtig. Es sei nicht sinnvoll, diese weiterhin zu kriminalisieren, so der DHV. Darüber hinaus sorge der Eigenanbau auch dafür, dass weniger Cannabis auf dem Schwarzmarkt gekauft werde. Die klare Forderung des Deutschen Hanfverbands lautet daher: Der Eigenanbau von Cannabis muss auch legalisiert werden.

Viele offene Fragen

Unter den Mitgliedern des DHV tauchen zudem weitere Fragen auf. Werden KonsumentInnen bis zum Inkrafttreten des neuen Gesetzes weiterhin sanktioniert oder wird es hier eine Art Übergang geben? Wird der umstrittene Grenzwert von 1,0 Nanogramm THC pro Milliliter im Blut im Straßenverkehr angepasst? Was passiert mit Menschen, die aufgrund dieses Grenzwerts ihre Fahrerlaubnis verloren hatten? Bekommen sie diese zurück? Hier muss noch abgewartet werden, welche Regelungen die Regierung hier aufstellt.
Meilenstein erreicht

Nichts desto trotz sei nun ein Meilenstein in der Drogenpolitik erreicht, auch wenn die konkrete rechtliche und praktische Umsetzung noch viele Fallstricke bereithalte, so der DHV. Den weiteren Prozess möchte der DHV gerne konstruktiv begleiten und so dafür sorgen, dass der Cannabismarkt in Zukunft „nicht ausschließlich von Konzernen beherrscht wird“.