Cannabis normal Schluss mit Krimi und Cannabis normal sind die Leitmotive der Legalizer

Hans Cousto gibt in seinem Taz Blog “Drogerie” einen schönen Überblick über die deutsche Legalizer-Szene seit Ende der 90er Jahre und verbindet dies mit einem Ausblick auf die CaNoKo 2022 im Juni.

Zu den Mitarbeitern der ersten Ausgabe gehörte zudem Georg Wurth, der 2002 Geschäftsführer des frisch gegründeten Deutschen Hanfverbandes (DHV) wurde und den er dann 2004 als alleiniger Inhaber übernahm und bis heute leitet. Werner Graf, der seinerzeit Bundessprecher der Grünen Jugend war gehörte ebenso zu den Autoren der Nr. 1 des Hanf Journals wie Vanessa Machowetz und natürlich der Herausgeber Emanuel Kotzian. […]

Vor 20 Jahren wurde der Deutsche Hanfverband (DHV) in den Räumlichkeiten des Hanf Journals gegründet. Georg Wurth gilt seit Anbeginn als Spiritus Rector des DHV. Der DHV hat ein Büro in Berlin mit festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und diverse ehrenamtlich tätige Ortsgruppen in mehreren Städten in Deutschland. Der DHV gibt nicht nur Informationsmaterialien heraus, sondern organisiert auch Demonstrationen, Kongresse – bekannt unter dem Namen „Cannabis Normal Kongresse, CaNaKo“ – und veröffentlicht auf seinem Videokanal drogenpolitische Nachrichten, die DHV-News. Das Motto des DHV lautet „Schluss mit Krimi, Cannabis normal!“ […]

Konferenz Cannabis Normal!

Vom 17. bis 19. Juni 2022 wird in der Alten Münze am Molkenmarkt 2 in Berlin-Mitte am Ufer der Spree die „Cannabis-Normal-Konferenz (CaNoKo)“ des Deutschen Hanfverbandes (DHV) stattfinden. Der DHV wird zur CaNoKo Eckpunkte für die Legalisierung vorlegen und mit Politikern, Wissenschaftlern und Aktivisten diskutieren. Hinweise und Meinungsbilder aus der Community werden bei dieser Konferenz gesammelt und evaluiert, damit sie bei der zukünftigen Lobbyarbeit des DHV und anderen Organisationen wie LEAP Deutschland, mybrainmychoice oder dem Knowmad Institut berücksichtigt werden können.

Auf der Konferenz werden Fragen diskutiert wie: Soll Cannabis auch in Apotheken verkauft werden dürfen? Welche Regeln könnten für privaten Eigenanbau gelten? Wie sind Cannabis Social Clubs zu organisieren? Was erwarten Konsumenten von einem Cannabisfachverkäufer? Welche Ausbildung sollte ein Cannabisfachverkäufer haben? Ist eine THC-Obergrenze für die verkauften Produkte sinnvoll? Welche Angaben außer den THC- und CBD-Werten sollen dem Käufer von Cannabisprodukten kommuniziert werden? Wie lösen wir das Führerscheinproblem?
Der CaNoKo Hanf-Adler
Hanf-Adler des DHVHanf-Adler des DHV

Die CaNoKo 2022 ist die dritte Konferenz, die der DHV organisiert. 2017 und 2018 gab es schon einmal solche Konferenzen. Anlässlich dieser Konferenzen gab es auch jeweils Preisverleihungen für besondere Leistungen im Bereich Aufklärung, Wissenschaft und Aktivismus. Im Jahr 2017 erhielt der drogenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion der Partei die Linke, Frank Tempel, den Hanf-Adler für seine Verdienste. Auf der CaNoKo 2018 erhielten drei Personen die Ehrung eines Hanf Adlers: Der Hanf-Adler 2018 in der Kategorie „Wissenschaft“ ging an Prof. Stephan Quensel, einen Vordenker prohitionskritischer Wissenschaft seit Jahrzehnten. Der Hanf-Adler 2018 in der Kategorie „Politik“ ging an Hans-Christian Ströbele. Als einer der bekanntesten und beliebtesten Grünen-Politiker ist er ebenfalls seit Jahrzehnten mit seiner Forderung nach Legalisierung unterwegs, egal ob auf Parteitagen oder auf der Hanfparade. Hans-Christian Ströbele tätigte den Ausruf „Gebt das Hanf frei! – Und zwar sofort!“ während der Hanfparade 2002 in Berlin. Grammatikalisch falsch, jedoch korrekt zitiert, wurde dieser Spruch von Ströbele auch auf der 420-Demo am 20. April 2022 skandiert. Und der Hanf-Adler 2018 in der Kategorie „Aktivismus“ ging an den Sprecher der DHV-Ortsgruppe München für seinen jahrelangen engagierten, kreativen und seriösen Einsatz.

Ob auf der CaNoKo dieses Jahr wieder eine Preisverleihung mit Hanf-Adlern geben wird, ist bis dato öffentlich nicht bekannt. Doch wenn es wieder eine solche Preisverleihung geben wird, dann ist wohl in der Kategorie „Aktivismus“ der Richter Andreas Müller absolut prädestiniert, eine Würdigung mit diesem Preis zu erhalten. Es gibt in Deutschland niemand, der sich in den letzten Jahren mit so viel Geist und Humor aktiv für eine vernünftige und humane Cannabispolitik engagiert hat und das Thema Legalisierung in der Öffentlichkeit präsent gehalten hat.