Lebensgefahr beim Kiffen

Als die Stadt Leipzig eine amtliche Warnung vor bleihaltigem Marihuana herausgab, konnten selbst Skeptiker nicht mehr die Augen verschließen. Georg Wurth gab Spiegel-TV im November Informationen über die aktuellen Entwicklungen.

Spiegel-TV: Dass Rauchen von Cannabis strafbar ist, wissen auch die geschätzten 4 Millionen Cannabiskonsumenten in Deutschland. Trotzdem wächst die Nachfrage nach Marihuana und Haschisch.
Das nutzen skrupellose Dealer aus und stecken die Droge mit gefährlichen Substanzen, damit es mehr wiegt. In Leipzig wurden nun 19 Menschen mit schwerer Bleivergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.

Georg Wurth: Uns ist schon seit längerer Zeit bekannt, dass Dealer ihre Ware strecken, um sie schwerer zu machen und so den Gewinn zu erhöhen. Schon seit Sommer letzten Jahres ist das insbesondere bei Marihuana stark, vermehrt aufgetreten und da war Sand im Gras oder feine Steinpartikel, Mineralien oder auch Zucker. Die verschiedensten Sachen.
Blei ist allerdings jetzt noch mal ne neue Dimension, die besonders gesundheitsschädlich ist.

Spiegel-TV: Der Deutsche Hanf Verband fordert schon seit längerem eine Legalisierung. Diese könnte auch den Handel mit gestrecktem Marihuana und Haschisch beenden.

Georg Wurth: Wenn die Politik soweit noch nicht ist, wäre unser Vorschlag, erstmal 3 Pflanzen oder 5 Pflanzen pro Nase frei zu geben. Also die Leute nicht zu verfolgen, wenn sie ihre Hanfpflanzen anbauen, um den eigenen Bedarf zu decken.
Damit unterstützen sie den Schwarzmarkt nicht und die kriminellen Strukturen. Und sie können sich sicher sein, dass sie sauberes Gras haben. Spiegel-TV vom 13.11.2007 “Lebensgefahr beim Kiffen — Marihuana mit Blei gestreckt