Erlaubt uns das Kiffen

Zum Ergebnis der vom DHV in Auftrag gegebenen EMNID-Umfrage schrieb die Hamburger Morgenpost:

Die Mehrheit der Deutschen hat ein Herz für Kiffer. In einer bundesweiten „Emnid“-Umfrage mit 1000 Befragten sprechen sich 54 Prozent für eine entspanntere Cannabis-Politik aus. Ein Fünftel plädiert sogar dafür, Haschisch am Kiosk zu verkaufen. Ähnliches fordern auch die Grünen.

Doch die Front der Haschisch-Hasser ist groß: Immerhin 40 Prozent sind der Meinung, der Konsum sollte „wie bisher oder noch strenger“ geahndet werden (unentschlossen: sechs Prozent).

„Das Ergebnis spiegelt die konservativen und die liberalen Grundströmungen der Gesellschaft wider“, sagt Oliver Krieg von „Emnid“. „Es zeigt aber: Eine harsche Ablehnung gibt es nicht mehr.“ In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Deutschen Hanfverband.

Laut Landesstelle für Suchtfragen kiffen rund 130000 Hamburger zwischen 18 und 59 Jahren mindestens ein Mal im Jahr. Die Gesetzeslage sieht so aus: Wer mit mehr als sechs Gramm oder beim Verkaufen erwischt wird, landet vor Gericht. Konsumenten wird auch oft der Führerschein entzogen.
Das halten 30 Prozent der Befragten für ungerecht: Sie plädieren für eine Entkriminalisierung. Fünf Prozent meinen, Eigenanbau und der Besitz geringer Mengen sollte legal sein. 19 Prozent sagen: Versteuert das Zeug und verkauft es wie Alkohol und Zigaretten.

Das forderten auch die Grünen im Bundestagswahlkampf. „Wir sind für einen unverkrampften Umgang mit dem Thema“, sagt GAL-Vizechef Anjes Tjarks. Bislang ist eine laxe Drogenpolitik aber immer an CDU und SPD gescheitert – und auch die Grünen halten sich eher zurück.

Anders die Linke: Die musste für ihre „Recht auf Rausch“-Forderung mächtig Häme einstecken – offenbar zu Unrecht. Kersten Artus, Gesundheitsexpertin der Linksfraktion, fordert denn auch: „Legalize it! Die schlimmste Nebenwirkung des Cannabis-Konsums war bislang die Strafverfolgung.“