Kommt das Marihuana für Berlin künftig aus Brandenburg?

Die Berliner Zeitung sprach mit DHV-Geschäftsführer Georg Wurth über den Kabinettsentwurf und dessen praktische Auswirkungen.

“Die Clubs müssen alles selbst machen. Daran kommt Kritik vom Hanfverband. „Es dürfen dort auch nur Mini-Jobber arbeiten, damit nicht der Anschein eines geschäftsmäßigen Betriebes entsteht“, sagte Verbandssprecher Georg Wurth.
Der Hanfverband ist die größte Organisation, die sich für die Legalisierung einsetzt. Er will keinen freien Markt. „Optimal wäre eine legale Industrie vom Anbau bis zum Verkauf nur an Erwachsene in Fachgeschäften“, sagte Wurth. „Das wäre die komplette Marktregulierung.“ Das könne effektiver den illegalen Anbau und den Schwarzmarkt verdrängen. Der Verband ist auch dafür, dass es Alkohol und Zigaretten nur noch in Fachgeschäften zu kaufen gibt.

Für die geplanten Clubs gebe es etliche realitätsfremde Regelungen. So sei der Konsum in den Clubs selbst nicht erlaubt. „Das wäre so, als würde man einem Club von Hobbybierbrauern verbieten, im ihrem Brau-Club das Bier zu verkosten.“ Auch dürften die Chefs der Clubs nicht wegen Drogendelikten belangt worden sein, die auch nach dem neuen Gesetz illegal wären. „Wir raten derzeit nicht dazu, solche Clubs zu gründen“, sagte Wurth. Denn es stehe noch in den Sternen, ob das Gesetz so überhaupt verabschiedet werde.”

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“Hanfverband kritisiert: Cannabis-Pläne verdrängen Schwarzmarkt nicht

Der Anbau durch Bauern auf Feldern wäre deutlich ökologischer, ist aber nicht erlaubt. Die Landwirte zeigen auch wenig Interesse, vor allem aus Sicherheitsgründen, weil die Sicherung der Felder wohl sehr kostspielig wäre.

Wurth schätzt, dass die geplanten Regelungen den Schwarzmarkt nicht verdrängen werden. „Selbst wenn die Clubs kommen sollten und wirklich gut laufen, könnten sie gemeinsam mit dem Eigenanbau vielleicht 30 Prozent des bisherigen Marktes übernehmen“, schätzt er. Der Rest werde weiterhin dem Schwarzmarkt überlassen. Denn die meisten Nutzer seien Gelegenheitskonsumenten und würden nicht in Clubs eintreten oder selbst Pflanzen anbauen wollen. “