Gibt es legales Hanf bald in fränkischen Vereinen? “Cannabis-Clubs sind kein Allheilmittel”

Die Nürnberger Nachrichten berichten über die Gründung von CSCs in Franken und sprachen mit Georg Wurth vom DHV über die Vor- und Nachteile der Anbauclubs.

„Die ,Social Clubs‘ sind sinnvoll, da spricht überhaupt nichts dagegen“, sagt Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband. „Aber die sind nur etwas für Leute, die viel konsumieren und in der Cannabiskultur aufgehen.“ Die Hürde für Gelegenheitskonsumenten, Mitglied in einem Verein zu werden, sei zu hoch,meint der Experte. „Jemand, der fünf Mal im Jahr ein Gramm kauft, der wird eher bei den etablierten Strukturen bleiben.“ Also: dem Schwarzmarkt. Und eigentlich war es das erklärte Ziel der Bundesregierung, der organisierten Drogenkriminalität den Kampf anzusagen. Die Einführung der „Social Clubs“ wird illegalen Dealern zwar weh tun, sie aber nicht überflüssig machen, sagt Wurth. „Das wird natürlich einen Ticken vom Schwarzmarkt wegknabbern. Die Fachgeschäfte wären aber die deutlich bessere Möglichkeit für Gelegenheitskonsumenten gewesen.“ Dort könnte sich im Prinzip jeder sicher, schnell und günstig mit ungestreckter Ware eindecken. „Aber ich geh auch nicht in einen Joghurt-Verein, nur weil ich ab und zu mal Joghurt esse.“„Der Teufel steckt wie immer im Detail“, sagt Wurth. Wenn die „Cannabis Social Clubs“ überreguliert werden, büßen sie an Attraktivität ein. „Und da ist schon einiges dabei, was schräg ist.“ Sauer stößt dem Lobbyisten beispielsweise auf, dass der Konsum in den Vereinsräumen untersagt sein soll. „Also sollen alle in den eigenen vier Wänden konsumieren? Das finde ich unsinnig und steht im Widerspruch zu dem erwünschten Sozialleben in den Clubs.“ Überhaupt sei – wie bei Tabak übrigens auch – der Konsum in der Öffentlichkeit grundsätzlich nicht verboten. „Also könnten sich alle Mitglieder im Park treffen und dort gemeinsam rauchen. In den Vereinsräumen aber nicht.“ Zu lasch sollten die Regeln aber auch nicht sein, zumindest dann, wenn man keine Coffeeshops nach holländischem Vorbild haben möchte. „In Barcelona bieten die ,Social Clubs‘ beispielsweise Tagesmitgliedschaften an. Das ist auch nicht Sinn der Sache.“