Selbstversorgung als einizige legale Alternative

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Uruguay verschiebt den Cannabis-Verkauf erneut

Gestern hat Ex-Präsident Pepé Mujica die Amtsgeschäfte offiziell an seinen Nachfolger Tabare Vasquez übergeben. Dieser hatte im Wahlkampf und auch nach der Wahl angekündigt, die Regulierung von Cannabis fortzuführen, die Auswirkungen des neuen Gesetzes jedoch genau zu beobachten. Kurz nach dem Wahlsieg Vasquez’ hatte der Drogenbeauftragte Uruguays, Diego Canepa, den Verkaufsbeginn für Cannabis zu Entspannungszwecken für März 2015 angekündigt. Wir waren damals schon skeptisch, ob der Zeitplan angesichts Ende 2014 noch nicht existierender Anbauflächen einzuhalten sei. Am 6.3.2015 hat Milton Romani, Generalsekretär des Drogenkontrollgremiums Uruguays, gegenüber BloombergBusiness den Abgabetermin erneut verschoben. Romanis jüngster Aussage zufolge soll es erwachsenen Bürgerinnen und Bürgern des Landes jetzt “noch 2015” möglich sein, bis zu 40 Gramm Cannabis pro Monat über Apotheken zu beziehen. Grund der erneuten Verschiebung seien fehlende Unterlagen der Firmen, die sich für die fünf staatlichen Anbaulizenzen beworben hätten. Unter den Bewerbern befindet sich auch Alfredo Dupetit aus Unterfranken, der dort bereits seit vielen Jahren Nutzhanfprodukte anbietet.

Anders als bei der Lizenzierung der Cannabis-Produktion für den Normalverbraucher hatte sich die Regierung bei medizinischem Cannabis bereits Ende 2014 für eine Kooperation mit Plandai Biotechnology (SA) und Diego Pellicier (USA) entschieden. Doch das medizinische Cannabis könnte am Ende teurer als die Variante sein, die man zu Entspannungszwecken konsumiert, kündigte Diego Canepa bereits im Februar an. Grund könnte sein, dass Canepa den ohnehin niedrigen Schwarzmarktpreis von 1 Euro/Gramm mit dem neuen Programm unbedingt unterbieten möchte. Bei einem solchem Preisniveau ist es natürlich schwierig, Cannabis, das unter medizinischen Aspekten angebaut wird, billiger als 1Euro/Gramm anzubieten. Eigentlich ist die erneute Verschiebung und das unklare Preisniveau ein weiters Indiz dafür, dass man in Uruguay ein wenig planlos legalisiert hat. Bis zur endgültigen Regulierung müssen sich die “Urus” die sechs legalen Pflanzen pro Person selbst anbauen oder Mitglied in einem der mittlerweile zahlreichen Cannabis Social Clubs sein, um legales Gras zu bekommen.


Kommentare

2 Antworten zu „Uruguay verschiebt den Cannabis-Verkauf erneut“

  1. Sebastian

    Naja, alleine der Heimanbau
    Naja, alleine der Heimanbau und die Legalisierung waren für mich schon der Hammer. Da könnte ich auch ein paar Monate ohne Shops verkraften.

  2. Sebastian

    Naja, alleine der Heimanbau
    Naja, alleine der Heimanbau und die Legalisierung waren für mich schon der Hammer. Da könnte ich auch ein paar Monate ohne Shops verkraften.

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