Netzwerken gegen das Patriarchat

Warum gibt es in der Cannabisszene eigentlich so wenig Frauen? Das wollte die taz genauer wissen und sprach daher mit Jannika Takats vom Frauennetzwerk Cannafem sowie unserem Vizegeschäftsführer Florian Rister.

Laut verschiedener Studien konsumieren Männer durchschnittlich öfter und mehr Cannabis als Frauen. Aber das erklärt nicht das Fehlen von weiblichen Gesichtern in der Sparte – wie zum Beispiel beim Deutschen Hanfverband: In dessen Social-Media-Kanälen sind deutlich über 80 Prozent der kommentierenden Nutzer männlich.

Seit im März 2017 nach langem Kampf medizinisches Cannabis legalisiert wurde, hat sich einiges getan. Ärzte können es verschreiben, es kann legal angebaut werden. „Medizin ist das Thema, womit man zur Zeit überall offene Türen einrennt. In Deutschland entwickelt sich gerade eine Multimillionenindustrie“, erklärt der stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbandes Florian Rister.

Nur wenige Ärzt*innen verschreiben Cannabisprodukte, immer wieder müssen sich Betroffene vor der Polizei verantworten, wenn sie im öffentlichen Raum die verschriebenen Produkte konsumieren. Hinzu kommt eine sehr geschlechtspezifische Komponente: „Sobald Frauen irgendwelche berauschenden Substanzen konsumieren, wird Frau schiefer angeguckt als Mann“, sagt Rister vom Deutschen Hanfverband.