So funktionieren Cannabis-Social-Clubs

Das RND erklärt das Prinzip CSC und sprach mit Georg Wurth vom DHV über Erfahrungen mit CSCs in anderen Ländern und die weiteren Möglichkeiten auf dem Weg zu einer umfassenden Legalisierung.  

Hanfverband sieht guten ersten Schritt

Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband begrüßt die Pläne der Bundesregierung. „Die Cannabis-Clubs bieten den Konsumenten Zugang zu reinem Cannabis in guter Qualität und eine gewisse Sortenvielfalt“, sagt er dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND). Sie seien eine gute Alternative für alle, die nicht selbst zu Hause anbauen wollten, und böten den Mitgliedern die Möglichkeit, Kontakt zu anderen Konsumenten zu knüpfen.

Allerdings sieht der Hanfverband in dem vorgestellten Modell nur eine mittelfristige Zwischenlösung, denn die Clubs seien hauptsächlich auf Personen ausgelegt, die viel konsumieren. „Für gelegentliche Konsumenten sind die Hürden einer Mitgliedschaft zu hoch“, erklärt Wurth. Die Clubs seien aber ein guter Anfang.

Einen generell freien Verkauf von Cannabis soll es entgegen den ursprünglichen Plänen vorerst nicht geben. Allerdings ist eine Abgabe in lizenzierten Geschäften unter wissenschaftlicher Begleitung in regionalen Modell­projekten geplant.

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Malta ist dagegen der erste europäische Staat, der Anfang des Jahres 2023 das Konzept der Cannabis-Social-Clubs vollständig legalisiert hat. Allerdings sind die Hürden für die Gründung extrem hoch. Betreiber müssen strikte Auflagen erfüllen, weshalb es laut Georg Wurth noch keinen einzigen CSC in Malta gibt.

Wurth fordert, dass die Bundesregierung im nächsten Schritt ein Gesetz für eine vollständige Regulierung vorlegt. „Wenn das Gesetz an der EU scheitern sollte, hätte die Ampelregierung immerhin geliefert und die Debatte müsste auf EU-Ebene weitergehen“, sagt er dem RND.