Hanfwerbespots: Nüchtern kaum zu ertragen

Die Ostsee-Zeitung äußert sich in einem Kommentar kritisch zu den ersten deutschen Hanf-Spots:

… Eine Million Euro hat Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband in der Pro-Sieben-Show „Millionärswahl“ im Januar gewonnen. Knapp die Hälfte hat die Cannabis-Lobby nun für die Spots ausgegeben. Im Fernsehen – dorther stammt immerhin das Geld –  dürfen sie nicht laufen. Die Sender berufen sich auf den Rundfunkstaatsvertrag, der politische Werbung verbietet. Auch im Kino hatte Wurth  es nicht ganz einfach, die  Spots zu platzieren: Nur der Apotheken-Clip hat eine Freigabe ab 12 Jahren, die anderen beiden  sind erst ab 16 zugelassen, vermutlich, weil dort auch wirklich Hanf zu sehen ist.

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Nüchtern sind die Spots kaum zu ertragen, doch  auch den Kifferhumor sprechen sie nicht an. Von Selbstironie keine Spur – dafür sind Wurth und seine Hanflobby auch viel zu ernsthaft bei der Sache. Mit ihren drei Spots machen sie auf dicke Hose, doch aus einer halbe Million Euro hätte man mehr herausholen müssen: Einen richtig guten Spot, der im Gedächtnis bleibt.   Die beste Werbung aber läuft für Wurth kostenlos in Berlins Görlitzer Park, jeden Tag ist dort  die Sinnlosigkeit der Polizeiarbeit zu sehen.  „Die deutsche Drogenpolitik ist gescheitert“, sagt Wurth. Ganz nüchtern, wie immer.