Als Bryan auszog, um Cannabisanbauer zu werden

In einer großen Reportage beschäftigt sich die Rheinische Post ausführlich mit dem kommenden Medizinalhanfanbau in Deutschland. Im Zuge dessen kommt auch DHV-Geschäftsführer Georg Wurth zu Wort.

Doch schon die Kriterien der ersten Runde sind laut Deutschem Hanfverband, der Interessensvertretung der deutschen Hanfbewegung, nicht leicht zu erfüllen: „Wer bisher illegal in Deutschland angebaut hat, darf trotz Erfahrung nicht teilnehmen. Gleichzeitig müssen Bewerber nachweisen, dass sie in den vergangenen Jahren bis zu 200 Kilogramm Cannabis auf legalem Wege produziert haben“, sagt der Geschäftsführer Georg Wurth. Ein Dilemma, das ambitionierte Hobbyzüchter, Obstbauern, Agrarexperten und viele deutsche Pharmaunternehmen aus dem Rennen nimmt.

So wie Bryan heute warten muss, ob er in die nächste Runde der deutschen Ausschreibung kommt. Und die hat ebenfalls ihre Tücken. Die schwierigste Bedingung ist laut dem Geschäftsführer des deutschen Hanfverbandes, eine kanadische Partnerfirma für ein Joint-Venture zu gewinnen. „Dazu werden die lokalen Firmen gezwungen, weil sie nachweisen müssen, dass sie bereits Erfahrung im Anbau von medizinischem Cannabis haben.“

Sowohl Bryan als auch Georg Wurth vom deutschen Hanfverband sind überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Cannabis auch in Deutschland legalisiert wird. „Man sieht das schon daran, wie stark die Cannabisagentur die Bedarfszahlen nach oben geschraubt hat“, sagt Wurth, „von 160 Kilogramm im Jahr 2016 auf zwei Tonnen in den nächsten drei Jahren.“ Wurths Schätzungen zufolge deckt das den Bedarf von bis zu 13.000 Patienten. „Aber ich denke, dass wir schon Ende dieses Jahres mehr als 10.000 Patienten mit entsprechendem Rezept haben werden, obwohl es derzeit noch sehr verhalten verschrieben wird.“