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Washington – Staatsanwalt kauft Cannabis und redet darüber

Am gleichen Tag als in Köln ein aufwändiger und bürokratischer Gerichtsprozess um den Eigenanbau von 4 Cannabispatienten geführt wurde, kaufte der Staatsanwalt Pete Holmes in dem gerade neu eröffneten und völlig legalen Geschäft “Cannabis City” im US Bundesstaat Washington 2 kleine Beutel mit jeweils 2 Gramm Cannabis der Sorte OG Pearl, zu Genußzwecken. Er gab bereitwillig dem Sender Q13Fox ein Interview, in dem er betonte das er dies als seine persönliche Freiheit betrachtet und hofft, dass die DEA dies akzeptieren wird. Er will einen der beiden Cannabis Beutel für die Nachwelt aufbewahren und den anderen in einem passenden Moment zu seinem privaten Vergnügen konsumieren. Ein verantwortungsbewußter Konsum ist aus seiner Sicht gut möglich.

In Deutschland warten wir vorerst vergebens auf solche Äußerungen von ranghohen Staatsbediensteten. Erst die Legalisierung ermöglicht für viele Menschen solche öffentlichen Statements, die widerum jedem Außenstehenden sehr deutlich klarmachen, dass Cannabis mitten in der Gesellschaft angekommen ist. Kaum ein Staatsanwalt oder Richter würde eine solche Aussage in einem prohibitiven Umfeld machen und damit seinen Erfolg und die berufliche Karriere aufs Spiel setzen. Wenn Hanf aber völlig legal wird, dann kommen auf einmal all die Menschen ans Licht der Öffentlichkeit, die vorher ganz besonders stark darauf geachtet haben, ihren Cannabiskonsum zu verheimlichen. Dieses Phänomen kennen viele Deutsche von ihren Coffeeshopbesuchen in den Niederlanden, in den Vereinigten Staaten ist das aber neu und erzeugt dementsprechend viel öffentliche Aufmerksamkeit. Das alte Klischee des faulen, sozial desintegrierten Kiffer ist angesichts der vielen Berichte aus den USA über ganz normale Menschen, die Cannabis konsumieren und dazu stehen, jedenfalls kaum noch haltbar.


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