Vergangene Woche stellte Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) und Polizeipräsident Klaus Kandt die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik 2014 für Berlin vor. Die Zahl der Fälle im Bereich “Rauschgiftkriminalität” stieg schon im vierten Jahr in Folge, im Vergleich zu 2013 gab es einen Zuwachs um 0,9% auf 13.465 erfasste Fälle. Trotz eines minimalen Rückgangs bei den “allgemeinen Verstößen” liegt die Zahl der Fälle weit über dem Niveau von 2011.
Die Gesamtzahl der “Rauschgiftdelikte” stieg von 11.238 im Jahr 2011 auf 12.504 Fälle im Jahr 2014 (+1.266; +11%). Die Zahl der konsumnahen Delikte erhöhte sich mit 21% noch stärker. Dieser Bereich wuchs von 8.638 auf 10.470 Fälle (+1832; +21%), speziell bei der Droge Cannabis waren es 2011 6.438 Fälle und im vergangenen Jahr 7.307 Fälle (+869; +13%). Der Anteil der konsumnahen Delikte an der Gesamtrauschgiftkriminalität stieg von 76,7% auf 83,7%. Die polizeiliche Arbeit konzentriert sich weiterhin auf Cannabis, der Anteil lag bei 70% bei den konsumnahen Delikten und bei 49% in Fällen von Schmuggel und Handel. Von einer Fokussierung der polizeilichen Arbeit auf unlizensierte Drogenfachverkäufer Dealer oder gar einer Entkriminalisierung von Cannabis kann angesichts dieser Zahlen auch in Berlin nicht gesprochen werden.
Dies belegt auch ein Vergleich mit den Zahlen für die Bundesrepublik, hier liegen derzeit nur die Zahlen für 2013 vor. Pro Million Einwohner gab es bundesweit 3.156 Rauschgiftdelikte, in Berlin waren es 3.570 Delikte. Bei den allgemeinen Verstößen steht es 2.362 zu 2.990, speziell bei Cannabis sind es 1.462 Fälle im Bundesdurchschnitt und 2.087 Fälle pro Million Einwohner von Berlin. Hier spielen natürlich andere Faktoren wie die hohe Zahl an Touristen in Berlin eine Rolle, an der Arbeitsbelastung und den staatlichen Ausgaben für die Verfolgung von Konsumenten illegalisierter Drogen ändert dies nichts.
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