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Drogen- und Suchtbericht 2004 + polizeiliche Kriminalstatistik


Meldung des DHV vom 10. 5. 2004

Es ist mal wieder so weit. Das wichtigste jährliche Regierungsdokument zur Drogenpolitik wurde am 22.04.2004 veröffentlicht. Wer etwas Zeit investieren will, findet dort einige interessante Infos.

http://www.bmg.bund.de

“Annähernd jeder Zweite (42,7 Prozent; 2000: 36 Prozent) der 18- bis 24-Jährigen in West- und Ostdeutschland hat die Substanz schon mindestens einmal konsumiert. (…) Bezogen auf Gesamtdeutschland gaben 24,3 Prozent der befragten 18- bis 59-jährigen (18 bis 34 Jahre: 35,9 Prozent) an, in ihrem Leben mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben, die 12-Monats-Prävalenz beträgt 6,8 Prozent (18 bis 34 Jahre: 14,3 Prozent).”Dazu hat der DHV am 22.04.2004 eine Pressemitteilung herausgegeben:
“Wieder einmal zeigen die Zahlen der Bundesregierung, dass das Verbot von Hanf gescheitert ist. Fast ein viertel der deutschen Erwachsenen hat Erfahrungen mit Cannabis als Genussmittel. Das Kraut ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Jahrzehntelange Repression konnte das nicht verhindern.
Nun ist es an der Zeit, den freien Cannabisschwarzmarkt zum Vorteil der Verbraucher und des Jugendschutzes zu regulieren. Auch für Problemkonsumenten sind sachkundige Beratung, Gebrauchsanweisung, Angabe von Risiken und Nebenwirkungen und Wirkstoffangaben allemal hilfreicher als die Strafverfolgung.”

Polizeiliche Kriminalstatistik 2003 – fast 150.000 Verfahren!

Passend zum Drogen- und Suchtbericht kam auch die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik heraus, die sich u.a. auch mit Drogen und Cannabis beschäftigt.

“Angestiegen sind die registrierten Cannabisfälle (Handel, Schmuggel, illegale Einfuhr und allgemeine Verstöße gegen das BtMG zusammengenommen) um 7,1 Prozent auf 148 973.”
Das ist eine Rekordzahl. Die Repression gegen Cannabiskonsumenten geht also ungebrochen weiter. Bei diesen Verfahren geht es allein in 109.669 Fällen um Konsumentendelikte (Besitz + Beschaffung)!!!
Diese Zahlen sind neben der fortschreitenden Strafverfolgung auch ein Zeichen dafür, dass Cannabiskonsum in der Bevölkerung weiter ansteigt.


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