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Wählt die Grünen – Für Ströbele und wegen des Schlafmohns!

Für Hanffreunde und jeden, der Fortschritte in der Drogenpolitik haben möchte, gibt es eigentlich nur drei wählbare Parteien: Die Grünen, die LINKE und die Piraten. Im folgenden Kommentar beschreibt DHV Mitarbeiter Maximilian Plenert, was ihn bei den Grünen im Bereich Drogenpolitik gerade begeistert und warum er sie am Liebsten am 22. September wählen würde. Entschieden hat er sich noch nicht, denn wie in den Kommentaren “Wählt die Piraten – Für mehr freche Drogenpolitik!” und “Wählt die LINKE – Für vier weitere Jahre Frank Tempel!” nachzulesen ist, kann er sich ebenso für die Piraten und die LINKE begeistern.

Im Bundestag haben die Grünen mit ihren Anträgen zu den Themen Drugchecking, Cannabis als Medizin und “Eigengebrauch von Cannabis wirksam entkriminalisieren – Nationale und internationale Drogenpolitik evaluieren”, einer Vielzahl von Anfragen sowie ihrem Beitrag bei den Anhörungen zum Thema Cannabis Social-Clubs, Cannabis als Medizin, Drugchecking und “Synthetische Drogen effizient bekämpfen und Eigengebrauch von Cannabis entkriminalisieren” einen wertvollen Beitrag für eine andere Drogenpolitik geleistet. Mehr kann man von einer Oppositionspartei kaum erwarten. Besonders bemerkenswert ist die Einladung von Ethan Nadelmann (Drug Policy Alliance, New York) zur letzten Anhörung, sein Auftritt dort hat die Debatte um wertvolle Sichtweisen ergänzt und das Format einer Anhörung in den Augen der CDU gesprengt.

Quelle: Sarah Jermutus gruene-xhain.de

 

Nur die Grünen haben einen Hans-Christian Ströbele, der wie kaum ein anderer seit Jahren und Jahrzehnten für urgrüne Werte und unsere Bürgerrechte kämpft und dessen Ausruf “Gebt das Hanf frei” zu einem geflügelten Wort geworden ist – auch wenn es damals “nur” um Nutzhanf ging.

Das Wahlplakat des bekennenden Nichtkonsumenten Ströbele ist auch das einzige mir bekannte Plakat in diesem Wahlkampf mit einer Hanfpflanze darauf. Und noch mehr, es ist das einzige mir bekannte Plakat ever, auf dem zudem noch eine weitere Droge abgebildet ist: Der Schlafmohn.

Für diesen interessiert sich der gemeine Hanffreund hierzulande sicherlich nicht sonderlich, als Symbol für die Prohibition von Opiaten ist es die perfekte drogenpolitische Ergänzung zur Hanfpflanze. Das Verbot von Schlafmohn, Opium und Heroin sorgt für die Finanzierung von Terroristen und Taliban, verhindert für Milliarden Menschen den Zugang zu günstigen und wirksamen Schmerzmitteln und das Drogenelend mit über 30.000 Toten (laut offizieller Statistik) alleine in Deutschland ist eine direkte Folge unserer elenden Drogenpolitik. Darum hat es der Mohn wohl auch auf das zweite grüne Druckerzeugnis geschafft, das mich derzeit begeistert, die Broschüre “Für eine neue Drogenpolitik” der Grünen Bundestagsfraktion. Sie ist als PDF frei verfügbar und kann für 5 Cent pro Stück bestellt werden.

Quelle: www.gruene-bundestag.de

Überschriften wie “Die Prohibition ist gescheitert” und “Regulierung statt Repression” sprechen eine klare und deutliche Sprache, die ich sonst eher vermisse. Super finde ich auch die Darstellung der Diskrepanz zwischen objektivem Gesundheitsrisiko und dem Ausmaß der Bekämpfung anhand der WHO-Klassifikation einzelner Substanzen im Vergleich zu den Erkenntnissen von David Nutt.

Mein Fazit: Drogenpolitische Kompetenz ist bei den Grünen zu hause.