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Video: Repressionsfall 5: Kai aus Baden-Württemberg

Der DHV dokumentiert Fälle staatlicher Verfolgung von Hanffreunden.
Im fünften Fall erklärt “Kai” aus Baden-Württemberg, der lieber anonym bleiben möchte, welche Folgen einen Hausdurchsuchung für ihn, sein Verhältnis zu seinen Eltern und sein weiteres Leben hatte.

Aufgrund der Aussage eines Bekannten, Kai sei Dealer, bekam dieser eine Hausdurchsuchung. Dabei wurde lediglich eine “undefinierbare Menge” Haschisch gefunden. Alleine aufgrund eigener Aussagen zum Konsum und der gerichtlichen Interpretation, welche Mengen er vermutlich dafür erworben hatte, wurde er zu 40 Stunden Jugendstrafe verurteilt. Obwohl dieses Urteil in Kais Jugend getroffen wurde, leidet er weiterhin an der damit verbundenen Stigmatisierung. Der militärische Abschirmdienst (MAD) verhinderte aufgrund seiner Jugendstrafe, dass sich Kai trotz hoher Motivation und guter Bewertungen in seiner Dienstzeit bei der Bundeswehr verpflichten durfte.

 

 

 

Weitere Videos zeigen wir im DHV-Themenbereich:

Videos von Repressionsfällen

 

Dieses Video ist Teil einer DHV-Kampagne zur Entkriminalisierung von Cannabiskonsumenten. Weitere Informationen dazu in unserem Themen-Bereich:

Schluss mit Krimi. Cannabis normal.
Eine Kampagne des Deutschen Hanf Verbandes

DHV-Anzeige: Schluss mit Krimi. Cannabis normal.


Kommentare

3 Antworten zu „Video: Repressionsfall 5: Kai aus Baden-Württemberg“

  1. Anonymous

    RE: Video: Repressionsfall 5: Kai aus Baden-Württemberg
    Oh ha, da wurde ich wohl deutlich missverstanden.

    Sicherlich werden Konsumenten als “Wiederholungstäter” gesehen, jedoch geht es im Video um einen konkreten Fall. Das ist ein Urteil und damit eine Vorstrafe. Als der MAD auf “Kai” zu kam, sprach er aber von Vorstrafen – Plural. Es geht aus dem Video nicht hervor, dass diese alle mit Cannabiskonsum bzw -besitz zu tun hatten. Lediglich das habe ich kritisiert, weil es die Wirkung des Videos mindert.

    Dennoch meine ich, auch wenn man gelegentlichen Konsum zugibt, dass ein Gericht nicht eine Menge aus der Luft greifen kann, um auf dieser Basis ein Urteil zu fällen. Es gibt keinen Beweis, dass diese Menge jemals besessen wurde.

    Ich habe auch nicht gesagt, dass ich “Kai” nicht glaube, weil die Bestrafung überzogen war. Fragwürdig an dieser Strafe ist für mich nicht die Aussage des jungen Mannes sondern das Vorgehen der Bundeswehr. Dies sollte aber aus dem zweiten Satz in dem Abschnitt deutlich werden. Der Konsum von Cannabis, der nur durch einen Drogentest nachgewiesen werden konnte und somit auch in der Freizeit geschehen sein kann, was sehr wahrscheinlich ist, rechtfertigt keinen sechstägigen Arrest.

    nochmal: Ich bin mir über die Bedeutung dieser Reihe sehr bewusst und finde es richtig, dass die unverhältnismäßige Kriminalisierung von Cannabiskonsumenten angeprangert wird. Und ich hoffe, dass diese Videos auch Leute erreichen, die sich dieser Tatsache bisher nicht bewusst waren und über das unsinnige Cannabisverbot bisher (bestenfalls) keine Meinung hatten.

    dennoch: so lange nicht klar ist, ob die Jugendstrafen, die dazu führten, dass eine Verpflichtung als Zeitsoldat untersagt wurde, nur Cannabisdelikte sind, empfinde ich die Wirkung des Videos geschwächt. Mir geht es einzig um die Wirkung, die dieses Video haben soll. Allein eine Anmerkung dazu, dass alle Jugendstrafen Cannabisdelikte waren, würden mir da schon reichen. Da braucht es keine Dokumente, denn ich habe keinen Grund die Glaubwürdigkeit der Teilnehmer in Frage zu stellen.

    Wie schnell eine unbedachte Formulierung oder das Weglassen eines Teils dazu führen kann, dass die Kernaussage nicht transportiert wird, zeigt ja deine Reaktion auf meinen ersten Kommentar.

  2. Anonymous

    RE: Video: Repressionsfall 5: Kai aus Baden-Württemberg
    naja, das Problem ist eben, dass es hier kein einheitliches Vorgehen gibt (dieses wird ja unter anderem in der Petition gefordert)
    Explizit im Umgang mit “Wiederholungstätern” ist das wichtig, da ja jeder Gelegenheitskonsument ein “Wiederholungstäter” im aktuellen juristischen Sinne ist, und obwohl das härtere Bestrafen eigentlich gegen eine Empfehlung des Verfassungsgerichts verstößt, wird es eben doch immer wieder getan.

    Und was heißt angenommene Menge ohne Beweis?
    Wenn Kai den Polizisten erzählt, dass er regelmäßig konsumiert, ist das nicht nur ein Beweis, sondern ein Geständnis, frei nach dem Motto: Wer konsumiert hat muss auch besessen haben.
    Dass diese Strafen nicht gerecht und auch nicht legitim sind, ist wahr, aber legal sind sie eben schon.

    Und besonders interessant finde ich dein letztes Argument:
    Diese Videoreihe ist dafür da, die unverhältnismäßig schweren Bestrafungen für Cannabisdelikte zu zeigen… und du glaubst dem jungen Mann nicht, weil du die Bestrafung für unangemessen hältst?
    Natürlich ist sie das, deswegen geht man mit soetwas doch an die Öffentlichkeit.

    Trotzdem stimme ich dir zu, dass soetwas natürlich jeder behaupten kann.
    Ich fände es auch gut, wenn neben den Videos noch Dokumente wie z.B. Abschriften des Urteils etc. veröffentlicht würden, um die Echtheit zu beweisen.

  3. Anonymous

    RE: Video: Repressionsfall 5: Kai aus Baden-Württemberg
    vorweg: Ich finde die Reihe über Repressionsopfer interessant und schockierend zugleich, weil es wirklich – im wahrsten Sinne des Wortes – unglaubliche Fälle gibt.

    Dieser Fall hier erscheint mir, aufgrund der gegebenen Informationen, nicht ganz so passend. Er spricht von Vorstrafen (alles Jugendstrafen), das klingt für mich nach mehr als nur diesem einen Fall, der natürlich absurd ist. Jemanden aufgrund einer angenommenen Menge zu verurteilen, für die es keine Beweise gibt, erscheint mir juristisch falsch. Dennoch muss man jedem Menschen zugestehen, dass er sich ändern kann.

    Die 6 Tage Arrest bei der BW für Konsum sind natürlich auch mehr als fragwürdig. So lange nicht während der Dienstzeit bzw in der Kaserne konsumiert wird, sollte ein Joint am WE zuhause nicht anders bewertet werden als ein Bier.

    Nichts für ungut, ich will hier auch niemandem etwas unterstellen, aber so, wie das Video ist, fällt es mir schwer hier “nur” ein Opfer der Repression zu sehen