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Gute Droge – schlechte Droge: Vaporizerhersteller aus Colorado lässt Angestellte auf Drogenkonsum testen

Die milliardenschwere Drug-Testing-Industrie hat mithilfe vieler Konzerne und Firmen bis vor kurzer Zeit auch den Cannabis Konsumierenden in Colorado das Leben schwer gemacht und tut dies weiterhin in weiten Teilen der USA sowie im Rest der Welt. Dabei geht es nicht nur um den direkten Einfluss berauschender Substanzen im Verkehr oder während der Arbeit, sondern um einen prinzipiellen Nachweis auch von Abbauprodukten legaler und besonders illegaler Drogen. Eine der führenden Firmen der neuen, legalen Cannabis-Industrie Colorados, O.pen Vape, hat jetzt angekündigt, das äußert fragwürdige Instrument des “War on drugs” jetzt auch für seine 125 Angestellten anzuwenden.

Die Firma dulde zwar den Gebrauch von Cannabis zu medizinischen Zwecken und zu Entspannungszwecken, der Konsum “gefährlicher Drogen” hingegen werde gar nicht toleriert. Die Pressemitteilung definiert den Begriff “gefährliche Drogen” nicht genauer, wahrscheinlich sind wohl andere, illegalisierte Substanzen gemeint. Mit Cannabis sei eine gesunde Lebensführung möglich, weshalb O.Pen Vape seine Angetstellten zu einem vernünftigen Umgang mit Hanfblüten auffordert. In den Richtlinien der Firma zum Substanzmissbrauch heißt es: “Alle Angestellten werden aufgefordert, eventuelle Hinweise auf den Missbrauch von Cannabis, Alkohol oder gefährlicher Drogen ihrem Vorgesetzten zu melden.”

Grenzwerte zum Cannabiskonsum teilt O.Pen Vape weder in der Pressemitteilung noch in seinen Richtlinien mit, die “Substanzmissbrauch-Strategie” des Konzerns spricht bei Cannabis und Alkohol lediglich davon, dass das Konsummuster die Arbeit nicht beeinträchtigen und am Arbeitsplatz nicht konsumiert werden dürfe. Zur Einhaltung dieser Richtlinien behält sich die Firmenleitung unangekündigte Tests vor. In Colorado gilt ein DUI*- Grenzwert von 5ngTHC/ml Blut im Straßenverkehr, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass im Zweifelsfalle wohl diese Richtlinie herangezogen würde. O.pen Vape betritt mit den Richtlinien allerdings dahin gehend Neuland, dass zum ersten Mal der Konsum von Cannabis anders behandelt wird als der der restlichen verbotenen Substanzen. Schade, dass einer der “Big Player” im gerade entstehenden, legalen Cannabismarkt genau das Damoklesschwert über den Köpfen von Konsumenten anderer Drogen schwingt, dem die dortige Hanfgemeinde gerade erst entronnen ist.

Tom Angell, US-Hanfaktivist und Vorsitzender von von Marijuana Majority, erhält für seine Kritik an der Konzernpolitik und seinem Boykott-Aufruf “Don’t buy O.pPenVape”  auf Twitter unsachliche und  unwirsche Antwort von CEO Todd Mitchem: “Wir sind für Sicherheit. Schade, dass Sie nicht für Sicherheit am Arbeitsplatz sind. Erwachsene benehmen sich eben anders.”

 

*DUI: Driving Under Influnce (Rauschfahrt)


Kommentare

2 Antworten zu „Gute Droge – schlechte Droge: Vaporizerhersteller aus Colorado lässt Angestellte auf Drogenkonsum testen“

  1. Anonymous

    RE: Gute Droge – schlechte Droge: Vaporizerhersteller aus Colora
    Also ich denke das es sicherer ist nicht berauscht zu sein wenn man mit Maschienen arbeitet die einen schwer verletzen können.
    Aber anstatt vertrauen und verständnis zu vermitteln wird hier die Keule ausgepackt.
    Sehr schade. Aber man darf nicht vergessen das es immer idioten gibt die breit an der Kreissäge stehen xD Angestellte auf Drogen zu testen bringt nur eins: Die leute täuschen den Test mit Fremdurin. :.( Vernunft ist etwas das wir immer mehr verlieren, genau wie dir Privatsphäre.

  2. Anonymous

    RE: Gute Droge – schlechte Droge: Vaporizerhersteller aus Colora
    Wie werden den bei regelmäßigem Gebrauch, welcher bei medizinischem Gebrauch jawohl vorliegen dürfte,die 5ng Grenzen eingehalten?
    Die dürften doch von morgens bis abends bei den meisten überschritten sein oder versteh ich da was falsch?

    oder heißt daß das die Nutzer nur wenn sie nicht allzu schwerkrank sind und nur gelegentlich einnehmen müssen?
    Ich weiß ja nich,irgendwie sollte man sich mal entscheiden können.Entweder es ist Ok das jemand nutzer ist,woduch ja auch ein umgehen mit dem Rausch und der Subsatnz einhergeht,oder man läßt die weltweiten bemühungen einfach sein.
    Meiner Ansich nach ist dies doch nur eine neuauflage bestehender Gesetze,nur mit dem Unterschied das das Kapital nun eine Möglichkeit gefunden hätte.

    Mal als Anregung das Buch :
    http://www.amazon.de/Hanf-Botanik-Anbau-Vermehrung-Z%C3%BCchtung/dp/3855025738

    Da stand schon vor jahren einiges dazu was geschieht wenn Hanf in die Legale Schiene reinrollt.
    Nur dachte man damals noch nicht ganz so weit wie heute das Geld ne Rolle zu spielen scheint.

    Aber ein Eingeständniss ist das alles nicht meiner Meinung nach.