Urintests bei Verkehrskontrollen (Video)
DHV-Geschäftsführer Georg Wurth und die SPD-Abgeordnete Kirsten Lühmann haben letzte Woche bei einer Anhörung im Verkehrsausschuss des Bundestages den Ablauf einer Urinkontrolle im Straßenverkehr sehr unterschiedlich dargestellt. Wie sind eure Erfahrungen?
Wir bitten alle, die in den letzten Jahren einen Drogenschnelltest im Straßenverkehr mitgemacht haben, kurz folgende Fragen in der Kommentarspalte zu beantworten:
- Wo ist das passiert/welches Bundesland?
- Seid ihr vor dem Schnelltest aufgeklärt worden, dass der freiwillig ist?
- War es eine Urinprobe oder ein Schweiß- oder Speicheltest?
- Wenn es eine Urinprobe war, habt ihr die auf einer Toilette abgegeben? Wenn woanders, wo?
- Seid ihr beim Wasserlassen intim beobachtet worden?
- Wenn ja, wie habt ihr euch dabei gefühlt?
- bundestag, 08.02.2021: bundestag.de/ Öffentliche Anhörung zu dem Antrag der Fraktion DIE LINKE. „Gleichstellung von cannabis- und alkoholkonsumierenden Führerscheininhaberinnen und Führerscheininhabern“ (BT-Drs. 19/17612) - Mit Antrag, Stellungnahmen etc
- DHV Youtube, 25.02.2021: Georg Wurth im Bundestag: Anhörung zu Cannabis & Führerschein
- DHV, 24.02.2021: Cannabis & Führerschein: DHV-Stellungnahme zu Anhörung im Bundestag
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Kommentare
AnneW
9. März 2021 - 16:08
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Urintest am Straßenrand
Mein Schwager wurde auf der Heimfahrt vom Restaurant in Bayern, Kempten im Allgäu an der Zufahrt zum Ring. Bei einer Verkehrskontrolle angehalten. Weil er die Nacht zuvor 3h geschlafen hatte und müde war, wurde er dazu aufgefordert einen Urintest abzugeben. Dabei wurde er NICHT aufgeklärt, dass der Schnelltest freiwillig ist. Zudem wurde permanent auf ihn eingeredet, zuzugeben dass er kifft. Er musste dann die Urinprobe am Straßenrand abgeben, an dem jede*r der*die vorbeifuhr praktisch zusehen konnte. Der junge Beamte stand dabei die ganze Zeit daneben. Mein Schwager erzählte, das er sich unwürdig, bedrängt und genötigt fühlte, genervt und erschrocken war.
Philip
9. März 2021 - 18:45
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Schnelltest
Hallo Zusammen,
hier meine Antworten. Ich wurde vor ca. 5 Jahren kontrolliert.
Wo? Bayern
Bist du aufgeklärt worden, ob der Test freiwillig ist? Nein
Wenn es eine Urinprobe war, habt ihr die auf einer Toilette abgegeben? Nein. Ich musste in einen fremden Hof, also in das Privateigentum eines fremden eindringen!
Seid ihr beim Wasserlassen intim beobachtet worden? aus ca. 5 Meter Entfernung
Wenn ja, wie habt ihr euch dabei gefühlt?
sehr unwohl
Für die Auswertung des Tests musste ich mich in den Lichtkegel des Autos stellen und ca. 15-20 Minuten bei Schneefall und 0 Grad warten.
Mike
11. März 2021 - 1:03
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Urinkontrolle und Blutabnahme unter Zwang
Ich war im Februar 2021 Mittwoch Nachts in einer Kleinstadt in Niedersachsen unterwegs.
Bei einer Verkehrskontrolle wurde ich aufgefordert Urin abzugeben.
Ich sollte hinter einem öffentlichen Gebäude mit Begleitung eines Polizisten Urin ablassen.
Ich hatte dann den Becher in der Hand und sollte dann in Becher urinieren. Der Polizist stand 1 Meter parallel neben mir und leuchtete mir mit der Taschenlampe in mein Genital Bereich.
Als ich den Polizist deutlich und direkt aufforderte, sich umzudrehen und woanders hinzugucken, wurde der Polizist hinterhältig und Aggressiv. Er drehte sich um, nahm Anlauf und ist mir mit voller Wucht von hinten in Rücken gesprungen, und ich bin zu Boden gegangen. Als ich mit der Bauchseite bei - 10 Grad am Boden lag, wurde dann von 2 Polizisten auf mich eingeprügelt.
Mir wurden erhebliche Verletzungen zugefügt.
Dann wurden mir Handschellen umgemacht und ich wurde auf Polizei Revier abgeführt. Anschließend wurde mir unter Zwang gegen meinen willen Blut abgenommen. Die Sache ist noch nicht vorbei, ich werde mir das nicht gefallen lassen. Wer mir hierbei helfen kann, bitte Bescheid sagen.
Lg
Schikanenopfer
11. März 2021 - 9:40
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Urinkontrollen
- Wo ist das passiert/welches Bundesland?
2019, Rhein-Sieg-Kreis, NRW
- Seid ihr vor dem Schnelltest aufgeklärt worden, dass der freiwillig ist?
Ja, aber mit der Ansage, dass es "ansonsten mit auf die Wache geht"
Bei der "Aufklärung" wurde suggeriert, dass kooperatives Verhalten vorteilhaft sei, was sich definitiv als falsch herausgestellt hat. BLOß keinen gelegentlichen Konsum einräumen!!!
- War es eine Urinprobe oder ein Schweiß- oder Speicheltest?
Urin
- Wenn es eine Urinprobe war, habt ihr die auf einer Toilette abgegeben? Wenn woanders, wo?
Straßenrand, an einem Baum
- Seid ihr beim Wasserlassen intim beobachtet worden?
ein Beamter war direkt bei mir. Weiß nicht, wie genau er hingeschaut hat.
- Wenn ja, wie habt ihr euch dabei gefühlt?
machtlos, ängstlich, gedemütigt, ungerecht behandelt (während der Kontrolle fuhren mehrere Prollaffen mit getunten Kirmesautos an uns vorbei, bei denen sich meiner Meinung nach eine MPU angeboten hätte.)
Ergebnis war positiv. Dann folgte das leider übliche:
-Blutentnahme auf der Wache
-Danach(!) ein Test auf Ausfallerscheinungen
-wie ich und mein Auto nach Hause kommen sollte, war mein natürlich Problem
-ein halbes Jahr gar nichts
-Dann Bußgeldbescheid 500€ plus Gebühren, zwei Punkte und 4 Wochen Fahrverbot
Wert: 1,7ng THC - Einspruch eingelegt (Ziel: Fahrverbot durch Vorlage positiver MPU zu umgehen)
-zwei Wochen später Aufforderung der Führerscheinstelle, MPU zu machen. Die Frist war ca drei Monate. Das war knapp, denn ich brauchte einen Abstinenznachweis von 6 Monaten, um überhaupt die MPU machen zu können. Dank Corona und geschicktem Timing hat das mit der Frist so gerade noch hingehauen.
-nach gut 1,5 Jahren: Bußgeldverfahren wird auf dem schriftlichen Weg entschieden. Bußgeld verdoppelt - dafür kein Fahrverbot
Kosten:
Gebühren: ca 300€
Bußgeld: 1000€
MPU: 700€
Haaranalyse: 250€
5 Sitzungen
Verkehrstherapie: 350€
Anwalt: ca 1000€
Insgesamt eine schlimme Erfahrung, die mein Vertrauen in den Rechtsstaat nicht positiv beeinflusst hat. Insbesondere die MPU empfand ich als übergriffig.
Das Verhalten der Beamten bei der Kontrolle empfand ich als hinterlistig. Da wird so getan, als könne man sich entlasten, indem man gewisse Aussagen zum Konsumverhalten macht.
Bitte nicht drauf reinfallen!!
Anonym
11. März 2021 - 14:00
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Öffentlich
Hallo
Baden Württemberg
Nicht aufgeklärt
Hinter einem Glasmüllkontainer an einer Tankstelle.
(eigentlich Wildpinkeln 🤣)
Polizei stand dahinter.
Lotzi
11. März 2021 - 21:18
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August 2018
- Wo ist das passiert/welches Bundesland?
Bayern (Festivalbesuch)
- Seid ihr vor dem Schnelltest aufgeklärt worden, dass der freiwillig ist?
Nein, wäre wohl reine Routine
- War es eine Urinprobe oder ein Schweiß- oder Speicheltest?
Urin
- Wenn es eine Urinprobe war, habt ihr die auf einer Toilette abgegeben? Wenn woanders, wo?
Hinter dem Auto neben der Straße
- Seid ihr beim Wasserlassen intim beobachtet worden?
Natürlich, er musste ja schauen ob ich nicht draufspucke oder ähnliches.
- Wenn ja, wie habt ihr euch dabei gefühlt?
Das war nicht schlimm, da die Beamten eigentlich sehr freundlich waren, was die nächsten 1,5 Jahre folgte war hingegen eine Katastrophe: Urintests (THC) war positiv (ca. 15 Stunden vorher konsumiert) danach zum Arzt in einem Zelt auf dem Festival. Blutabnahme.
Selbst der Arzt sagte, der ist vollkommen nüchtern, ich muss mich um andere kümmern. Egal.
Danach Herkunftsnachweis erbringen, Passkopie. Ich bin aus Österreich, weshalb ich keine 500€ hinterlegen musste weil EU. Der Polizist sagte mir wenn der Test positiv wäre, beträgt die maximale Strafe einen Monat Fahrverbot in D. Ca. 3 Monate nichts mehr gehört, bis mich der selbe Polizist anrief und sagte ich wäre 0,1 ng über der Grenze von 1,0 ng aktivem THC im Blut gewesen. Blöd, aber naja. 686€ Strafe und ein Monat Fahrverbot in D. Auf Nachfrage von mir kam die Antwort - das war’s - keine Strafen mehr zu befürchten. Alles erledigt. Strafe gezahlt, Fahrverbot eingehalten. Ca. 2 Monate nichts gehört, bis in Österreich ein Brief kam in welchem geschrieben stand, der österreichische Verkehrsstaatsanwalt möchte das ich einen Drogentests abgebe, Bayern hat ihn informiert ich wäre wohl besser mal zu kontrollieren, WTF? Drogentests in Österreich erledigt, nicht ganz einfach, ich lebe nämlich in der Schweiz aber ging alles irgendwie...Zurück in der Schweiz kam ein Brief aus D, Polizeiinspektion Ansbach: Meine Fahrtüchtigkeit wird in Frage gestellt ich muss den Verkehrs Psychotest machen sonst 15 Jahre Fahrverbot in D. Katastrophe...danke an den Polizisten der sagte, alles kein Stress...
Weiter gehts: Ich konnte glaubhaft darstellen dass ich kein regelmäßiger Konsument bin. Tipp: ab 2 maligem Konsum ist man regelmäßiger Kiffer, außer man kann in der Stellungnahme die man abgeben muss um evtl. keinen Psychotest machen zu müssen glaubhaft darstellen dass zwischen den 2 Malen mehr als 10 Jahre liegen. Dies sagt einem die Polizeiinspektion Ansbach natürlich nicht, hab ich in einem von einem befreundeten Anwalt erhaltenen Gesetzesauszug gelesen. Der Punkt ist sehr wichtig da ich wahrscheinlich deswegen nicht zum Psychotest musste, sondern „nur“ über ein Jahr lang 5x, 4x davon innerhalb von 24h nach einer SMS, unter der Woche zu einem beglaubigten Institut (TÜV Süd, in meinem Fall) fahren musste und eine Urinprobe abgeben durfte. Natürlich erst nach psychischer Evaluierung, von einer „erfahrenen“ Psychologin (die Dame war ca. 60, und für sie war ich vom ersten Moment an ein blöder, blöder Kiffer) welche ich nur unter Aufwendung all meiner Kräfte, ruhig und besonnen zu antworten, bestand. Dermaßen vorgefertigte dumme Meinungen, einer Dame welche nach jahrelanger Erfahrung wissen müsste dass THC, Koks und Heroin eben nicht vollkommen über einen Kamm zu scheren sind, und dass einem niemand auf Festivals nachläuft und Drogen „unterjubelt“ kennt man eigentlich nur aus amerikanischen Spielfilmen. Ich habe das Ganze dann über 1 Jahr lang gemacht, es irgendwie geschafft vor meinem Arbeitgeber geheim zu halten, welchem man, obwohl es tatsächlich eine Lappalie ist, einen Wahnsinn wie den ja schlecht erklären kann, und im Februar 2020 abgeschlossen. Gekostet hat mich das alles zusammen um die 3500€ und jetzt ist mir schlecht weil ich wieder an den ganzen Wahnsinn denken musste :-) Tut trotzdem gut das Ganze mal nieder zu schreiben, wahrscheinlich hab ich einige Details noch vergessen.
Für mich mit Mitte 30, ist das Ganze ja zu schaffen, ich hab ein wenig Erfahrung, kann mich zur Wehr setzen und bin nicht mehr ganz so naiv. Aber für einen jungen Menschen der vielleicht einmal gekifft hat und dann durch einen Blödsinn in so eine Wahnsinns Bürokratie und Strafen Spirale kommt, kann das Ganze nicht nur finanziell sonder auch psychisch extrem belastend sein. Verstehe nicht dass man in einem modernen, aufgeschlossenen Land dieses Thema dermaßen kriminalisiert, so dass man sich in der Situation wie ein absoluter Schwerverbrecher fühlt. Zu der Zeit war die deutsche Drogenbeauftragte eine gewisse Marlene Mortler, schaut euch Ihre YouTube Videos an und euch wundert nichts mehr. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und jeder der momentan von sowas betroffen ist: Kopf hoch. Irgendwie geht alles vorüber...
Amir
14. März 2021 - 0:23
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THC Grenzwerte im Strassenverkehr
Ich habe da eine aktuelle Liste mit den THC-Grenzwerten weltweit gefunden, da wird auch erklärt, wie unterschiedlich z.B. hier in D. gemessen wird im Vergleich zu anderen Ländern, da kann man nur schlecht abschneiden...
Nicht von Belang
20. Mai 2021 - 15:48
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Wo ist das passiert/welches
Wo ist das passiert/welches Bundesland?
Bayern: Oberstaufen Richtung Immenstadt, Okt 020
Seid ihr vor dem Schnelltest aufgeklärt worden, dass der freiwillig ist?
Ja, ansonsten Blutprobe in Dienststelle.
War es eine Urinprobe oder ein Schweiß- oder Speicheltest?
Urinprobe
Wenn es eine Urinprobe war, habt ihr die auf einer Toilette abgegeben? Wenn woanders, wo?
Parkplatz direkt an stark befahrener Bundesstraße...
Seid ihr beim Wasserlassen intim beobachtet worden?
JA! 2 große Campingbusse mit Familien und Autos parkten dort, Kinder und Erwachsene schauten aus den Fenstern der Camper, sowie die Insassen der anderen Fahrzeuge.
Wenn ja, wie habt ihr euch dabei gefühlt?
Unbeschreiblich diskriminiert, machtlos und total geniert. Vorbeifahrende Gaffer schauten zu. Bin kein Konsument, Test war negativ. Frage mich bis heute woher diese Willkür der Beamten kommt. Es waren 2 Polizisten ca. 25 u 50 Jahre. Der jüngere Polizist konnte das Testergebnis nicht glauben und forderte eine 2. Urinprobe, worauf der ältere Polizist meinte, es ist alles in Ordnung ich kann weiterfahren der jüngere daraufhin sichtlich "angepisst" war. Vermute es lag an meinen längeren Haaren und weil ich mit dem Bike unterwegs war. Habe sonst kürzere Haare. Frisöre hatten aber wegen Pandemie, bekannterweise keine "Sprechstunden".
Daniel
27. Januar 2022 - 13:47
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Polizeikontrolle BW
- Wo ist das passiert/welches Bundesland?
Baden württemberg
- Seid ihr vor dem Schnelltest aufgeklärt worden, dass der freiwillig ist?
Gibt kein freiwillig entweder mam macht ihn oder es geht direkt mit aufs Revier und es wird eine Blutabnahme angeordnet richterlicher Beschluss ist anscheinend nicht nötig.
- War es eine Urinprobe oder ein Schweiß- oder Speicheltest?
Urin test danach bluttest
- Wenn es eine Urinprobe war, habt ihr die auf einer Toilette abgegeben? Wenn woanders, wo?
Direkt neben der Bundesstraße am waldrand
- Seid ihr beim Wasserlassen intim beobachtet worden? Nein.
- Wenn ja, wie habt ihr euch dabei gefühlt?
Gefühlt hab ich mich trotzdem nicht gerade toll.
Begründung war leichte rote Augen.
Naja er meinte die roten Adern die ich in den augen habe... ist bei mir normal aber nun gut.
Die Kontrolle war seltsam von einer allgemeinen verkehrskontrolle konnte man da nicht mehr reden.
Es hieß ich bekomm das Ergebnis in 2 Wochen warten tue ich immer noch.
Und man sollte dazu sagen danke Polizei das ihr unnötig Existenzen zerstört. Ich habe nichts geraucht und war komplett nüchtern.
Was hat ein körperliches Abbau Produkt mit dem Rauschzustand einer Person zu tun. Und der lächerliche Grenzwert in Deutschland wird allein oft schon beim passiv rauchen überschritten. Wird mal Zeit das man richtige Grenzwerte festlegt.
Mein auto wurde übrigens nicht durchsucht und sonst hatten sie auch nichts gefunden und hätten auch nichts gefunden.
Inzwischen habe ich eine große Abneigung gegen unseren Staat und deren Regeln entwickelt. Was eigentlich schade ist.auto musste ich 24 st stehen lassen. Und beruflich je nachdem was noch dabei raus kommt bin ich mein Lehrberuf auch noch los.
Mike
5. Juni 2022 - 22:23
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Blutabgabe in Niedersachsen
- Wo ist das passiert/welches Bundesland?
Niedersachsen
- Seid ihr vor dem Schnelltest aufgeklärt worden, dass der freiwillig ist?
Allg. Verkehrskontrolle. Ich zeig brav meine Papiere vor. Er fragt nach Alkohol. Ich sage Nein. Plötzlich sagt er wir machen einen Fahrtüchtigkeitstest (da hätte ich schon nach den Gründen fragen müssen) natürlich zuckt mein Bein damit er einen Grund hat, meine Pupillen waren normal, wohl nur ein kurzes Flackern. Daraufhin wurde ich zum pinkeln aufgefordert. Keine Belehrung über Freiwilligkeit.
- War es eine Urinprobe oder ein Schweiß- oder Speicheltest?
Urinabgabe. Positiv auf THC, danach zur Blutabnahme. Polizist fragte ob ich das freiwillig mache oder er das anordnen solle. Einen Anwalt müssen man wohl nicht mehr bemühen, die Polizisten dürften dies wohl jetzt selber anordnen.
- Wenn es eine Urinprobe war, habt ihr die auf einer Toilette abgegeben? Wenn woanders, wo?
Nein. Direkt an der Bundesstrasse. Bin extra ein Stück auf den Parkplatz eines Autohändlers. Der Polizist hinterher und fragt noch wo ich ganz hin will. Ich sag "ein Stück beiseite". Beim Wasserlassen strahlte er mit seiner Taschenlampe direkt drauf.
- Seid ihr beim Wasserlassen intim beobachtet worden?
Ja. Der Polizist selber leuchtete mir direkt auf den Penis beim pinkeln. Auch die Autos die vorbeifuhren haben natürlich genau gesehen was da vor sich geht.
- Wenn ja, wie habt ihr euch dabei gefühlt?
Ich mochte als Kind schon diese Gemeinschaftsduschen nicht. Für mich war das ein sehr verletzendes und diskriminierendes Gefühl. Mitten an der Strasse bei laufendem Verkehr.
Jonas
16. November 2022 - 9:56
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Urintest oder Blutabnahme
Hallo lieber Hanfverband, ich habe einfach Frage. Ist es richtig, dass wenn ich 5 Wochen kein Cannabis geraucht habe auf jeden Fall einem Urintest nicht zustimmen sollte und lieber auf der Wache einen Bluttest mache, da nach 5 Wochen nichts mehr im Blut zu finden ist?
Lieben Gruß und Danke für eure gute Arbeit
Georg Wurth
21. November 2022 - 12:44
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Mein Urin gehört mir
Es ist IMMER richtig, einen Urintest abzulehnen. Mal abgesehen davon, dass das erniedrigend ist meist im Freien und unter genauer Beobachtung durch Polizisten, sind Abbauprodukte im Urin noch ewig nachweisbar, während das THC aus dem Blut längst raus ist. Um dich zur Blutprobe zu zwingen, müssen die Beamten dann theoretisch gemeinsam bezeugen, dass sie Auffälligkeiten wahrgenommen haben und praktisch werden sie überlegen, ob sich der hohe Aufwand wirklich lohnt. Und wenn sie es dann wirklich durchziehen sollten, bist du nach 5 Wochen definitiv auf der sicheren Seite, wenn du denen nichts über dein Konsummuster erzählst.
Roland
23. Januar 2023 - 2:34
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Auch wenn das Thema nun doch
Auch wenn das Thema nun doch schon älter ist:
Vorneweg - ich bin kein Drogenkonsument, mit Ausnahme natürlich von Alkohol und verordneten Medikamenten. Ich habe aber Dreadlocks, fahre sehr "fette" Ami Autos und lebe in Bayern, überwiegend in der 30km Grenzregion.
Seit der Dreadlocks werde ich regelmäßig rausgezogen, aber nur, wenn die Polizei mein Gesicht / meine Frisur einsehen kann (so zumindest mein subjetiver Eindruck).
Es werden dann sofort Argumente an den Haaren herbeigezogen, was meine Pupillen / Pupillenreaktion etc. betrifft. Auch meine trockenen Lippen werden immer wieder kritisiert.
- Wo ist das passiert/welches Bundesland?
Bayern
- Seid ihr vor dem Schnelltest aufgeklärt worden, dass der freiwillig ist?
Nein, noch nie.
- War es eine Urinprobe oder ein Schweiß- oder Speicheltest?
Ich wusste bis zu einer Dienstaufsichtsbeschwerde gar nicht, dass es andere Tests gibt, aber auch obwohl mir nach der Beschwerde mitgeteilt wurde, dass ich diese verlangen kann, besitzen die Dienststellen solche nicht. Ich wäre mit einem Speicheltest sofort einverstanden.
- Wenn es eine Urinprobe war, habt ihr die auf einer Toilette abgegeben? Wenn woanders, wo?
Nein, immer nur in der Öffentlichkeit, Teilweise mit Blick in Richtung offenes Feld, auf dem auch mal ein Mann mit seinem Hund entlang lief.
- Seid ihr beim Wasserlassen intim beobachtet worden?
Nur von hinten oder gar nicht.
- Wenn ja, wie habt ihr euch dabei gefühlt?
Erniedrigt, aber ich fühle mich noch mehr erniedrigt, durch die Dreadlocks als Drogenkonsument oder Dealer hingestellt zu werden. Die Polizei spricht das auch offen an, dass sich der Zustand nicht ändern wird, wenn ich meine Frisur nicht verändere, was natürlich den Verdacht auf Racial Profiling nahelegt.
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